Rezension

Mitmachbuch mit vielen Kritzelseiten

Leles Geheimclub, Band 1: Keine Kings im Hauptquartier - Sabina Gröner

Leles Geheimclub, Band 1: Keine Kings im Hauptquartier
von Sabina Gröner

Bewertet mit 5 Sternen

~~Lele, Elif und Cleo sind beste Freundinnen und zusammen sind sie die Queens, eine Mädchenclique. Sie haben sogar ein Hauptquartier, total hübsch mit vielen Pflanzen und ganz gemütlich auf einem Dach verortet, ganz geheim und nur über eine Strickleiter erreichbar (aber pssst!). Und nicht nur das: wenn es brenzlig wird, kommunizieren sie mit ihrer eigenen Geheimsprache. Die ist für Außenstehende völlig verwirrend, denn wer kann schon ahnen, dass  „Gefahr“ mit „Wer hat Lust auf Käsekuchen“ übersetzt wird? Ja, das Leben könnte so schön und einfach sein, wenn da nicht…die schreckliche Jungs-Bande, Kings genannt, wäre. Argh!

Das Buch fällt schon optisch auf, es ist relativ großformatig und herrlich quitschebunt. Faultier und Lama dürfen natürlich im Jahr 2019 auch nicht fehlen, haben für die Geschichte aber keine Relevanz.

Im Inneren dann die Überraschung: das Buch ist sehr aufwändig gestaltet und es gibt jede Menge Mitmachseiten, die thematisch immer passen. Man kann dem schlafenden Lehrer eine Frisur nach Wahl verpassen, bei der Challenge um den Peinlichkeitspokal mitmachen und notieren, was man total peinlich findet, Emojis zeichnen und noch viel, viel mehr. Auch außerhalb der Mitmachseiten wird der Text von süßen und witzigen Zeichnungen begleitet, richtig, richtig schön.

Allerdings war die Aufforderung, in ein Buch zu malen und zu kritzeln für das Kind völlig abwegig, das möchte sie einfach nicht. Nachdem der  Part doch auch relativ viel Raum einnimmt habe ich befürchtet, dass das Buch damit ein Fehlgriff ist, aber weit gefehlt. Sie hat auch die Aufgaben des Mitmachteils gerne gelesen und angesehen und damit war es diesbezüglich auch gut (ansonsten wäre das nachträgliche Lesen durch Eltern auch schwierig, da schon auch persönliche Dinge eingetragen werden können).

Die Handlung ist die typische Mädchen gegen Jungs Thematik, aber sehr originell umgesetzt und sie trifft auch die Lebenswirklichkeit der Zielgruppe.
Das Kind hat das Buch in einem Schwupps durchgelesen und wollte es gar nicht aus der Hand legen. Wir haben den ganzen Tag nichts von ihr gehört bis die magischen Worte „ausgelesen“ ertönten und ein strahlender „Fünf Punkte“ Nachsatz folgte. Empfohlen wird das Buch ab acht Jahre, das passt gut und auch Zehnjährige haben richtig Spaß damit. 

Was mir auch noch gut gefallen hat: es gibt mal tatsächlich keinen
Zickenkrieg unter den Mädels, sie sind einfach dicke Freundinnen, auch sehr wohltuend.

Wir sind deshalb bestimmt auch im Frühling bei Band zwei dabei, wenn es heißt „Übernachtungsparty bei den Queens“.