Mitreissend...
Bewertet mit 5 Sternen
"Die Reise der Amy Snow" von Tracy Rees ist als Klappbroschur im List Verlag erschienen, hat 480 Seiten und kostet in Deutschland 14,99€
Das Cover finde ich wunderschön und passend zur viktorianischen Zeit. Das Einzige was mich gestört hat, das die Hauptprotagonistin Amy schwarze Haare hat und das Mädchen auf dem Cover blond ist. Bin ich zu kleinlich?;)
Die junge Aurelia Vennaway, gerade mal 8 Jahre alt, gehört zur feinen Gesellschaft und lebt mit ihren reichen Eltern auf Hatville Court. Sie ist hat ihren eigenen Kopf und keine Lust auf das Geschwätz ihrer Mutter und Tanten und macht sich heimlich auf und davon und geht nach draussen in den Park. Der Schnee ist hoch und sie träumt davon ihr Zuhause zu verlassen, als sie plötzlich ein Schreien hört. Neugierig geht sie los und findet ein im Schnee liegendes nacktes und blau angelaufenes Baby..... sie nennt es Amy Snow.
Liebevoll kümmert sich Aurelia um Amy, während die Vennaways das kleine Wesen verachten und es am liebsten wieder loswerden möchten. Gut, dass Aurelia einen Dickkopf hat und sich durchsetzt. So darf Amy, zum Leidwesen der Vennaways, auf Hatville Court groß werden.
17 Jahre später stirbt Aurelia und Amy verliert ihre beste und einzige Freundin. Sie wird des Hauses verwiesen, aber Aurelia vermacht ihr ein Päckchen. In dem beiliegenden Brief schickt Aurelia sie auf eine Schatzsuche....
Im ersten Teil des Buches wechselt die Geschichte regelmäßig von der Gegenwart in die Vergangenheit. So erfahren wir aus Amys und Aurelias Leben, z.B wie Amy in Hatville Court aufwächst und außer von Aurelia keine Liebe erfährt. Zwischen den beiden Mädchen entwickelt sich eine intensive Freundschaft und geschwisterliche Liebe.
Im späteren Verlauf der Geschichte entwickelt sich Amy von der "grauen Maus" immer weiter in eine mutige und starke Frau. Auf ihrer ungewöhnlichen Reise trifft Amy auf die unterschiedlichsten Charaktere, die meiner Meinung nach, allesamt toll herausgearbeitet wurden. Da wäre zum Einen die unverbesserliche Mrs. Riverthorpe mit ihrer schrulligen Art.
Mich hat diese wunderbare Geschichte, die im viktorianischen England spielt, von der ersten Seite an begeistert und in ihren Bann gezogen. So schnell habe ich schon lange kein Buch mehr durchgesuchtet. :)
Die Autorin schafft es, mit ihrem tollen Schreibstil, von Anfang an eine intensive Atmosphäre zu erzeugen. Ich habe mit Amy mitgelitten, mich mitgefreut und auch getrauert. Das Buch hat mich, vor allem im ersten Teil, sehr berührt.
"Die Reise der Amy Snow" gehört zu meinen Lesehighlights vom 1. Quartal 2016 und ich werde dieses Buch mit Sicherheit noch einmal lesen!