Rezension

Mitreißend, emotional, humorvoll und wunderschön! Eine tolle Fortsetzung!

Maybe Now
von Colleen Hoover

Bewertet mit 4 Sternen

Als ich hörte, dass Colleen Hoover eine Fortsetzung zu „Maybe Someday“ geschrieben hat, war meine Freude riesengroß! Colleen Hoover zählt mittlerweile zu meinen absoluten Lieblingsautorinnen, ich liebe ihre Bücher und „Maybe Someday“ gehört definitiv zu meinen CoHo-Favoriten. Auf „Maybe Now“ habe ich mich wirklich schon riesig gefreut, ich war schon so gespannt auf Maggies Geschichte!

 

Kurze Info: Normalerweise mache ich das ja nicht, aber da meine Rezension so schrecklich lang geworden ist (bin einfach so schlecht im Kurzfassen, räusper) habe ich den Inhalt nun nicht in meinen Worten zusammengefasst. Da verweise ich jetzt einfach mal auf den Klappentext vom Verlag. :D

 

Sieht das Cover nicht toll aus? Also mir gefällt es richtig gut, ich steh total auf Streifen und mag die Kombi weiß-rosa unheimlich gerne. Super finde ich auch, dass das Cover so ein typisches Colleen Hoover-Cover ist. Die Fortsetzung passt optisch perfekt zum Vorgängerband und zu dem Zwischenband „Maybe Not“.

 

Zur Story muss ich allerdings sagen, dass sie mich leider nicht so mega doll begeistern konnte, wie es sonst bei den Büchern von Colleen Hoover der Fall ist. Leider gab es hier zwei Dinge, die mich ein bisschen gestört haben, sodass das Buch nicht das von mir erhoffte Highlight wurde. Begeistert bin ich aber natürlich dennoch. Colleen Hoover ist hier eine wundervolle Fortsetzung gelungen, die mir herrliche Lesestunden beschert hat. Ich würde hier auch dringend raten, zuerst zum ersten Band zu greifen und danach erst zum zweiten. In meinen Augen ist der Lesespaß deutlich höher, wenn man „Maybe Someday" zuerst liest.

 

Ich komme dann einfach mal zuerst zu den Dingen, die mir nicht ganz so gut gefallen haben. Zuerst muss sagen, dass ich etwas enttäuscht davon bin, welche Rolle Maggie hier einnimmt. Eigentlich soll dieser Band ihre Geschichte erzählen. Ja, eigentlich. Klar, wir erfahren natürlich schon so einiges über sie, aber irgendwie hatte ich erwartet, dass der Fokus der Handlung deutlich mehr auf Maggie liegt. Ich finde sogar, dass man von Sidney und Ridge mehr zu lesen bekommt als von Maggie und Jake. Bitte versteht mich nicht falsch, ich habe mich richtig über das Wiedersehen mit Sidney und Ridge gefreut. Ich habe die beiden im ersten Band so unglaublich liebgewonnen! Da „Maybe Now“ nur als Maggies Geschichte betitelt wird, hatte ich einfach mit mehr Maggie gerechnet. Besonders Jake kam mir zu kurz. In ihn wird Maggie sich verlieben und wie sie, so habe auch ich Jake sofort in mein Herz geschlossen. Über ihn hätte ich sehr gerne mehr zu lesen bekommen.

Worüber ich auch gerne mehr erfahren hätte, ist Maggies Bucket List. Wie viele Menschen, die todkrank sind und keine hohe Lebenserwartung haben, hat auch Maggie eine Liste mit Dingen, die sie in ihrem Leben gerne noch tun möchte. Natürlich spielt das Abarbeiten der Liste hier eine Rolle, allerdings nicht so sehr, wie in manch anderen Büchern. Gefühlt habe ich zwar schon ziemlich viele Bücher solcher Art gelesen, aber da ich solche Geschichten über alles liebe, hätte es mich hier echt gefreut, wenn das Augenmerk der Handlung mehr auf Maggies Liste gelegen hätte.

 

Der zweite Punkt, der mich ein bisschen gestört hat, ist das Ende. Das war mir persönlich einfach ein wenig zu kitschig. Süß und wunderschön ist es zwar, nur fand ich es dann doch etwas zu übertrieben. Aber ich spreche da auch nur für mich, so mancher wird das Ende bestimmt ganz anders empfinden.

 

Eine letzte kleine Sache, bei der ich etwas ins Stocken und Grübeln geraten bin, bezieht sich auf eine bestimmte Szene im Buch. An alle, die gerade dabei sind, die erste Staffel von Game of Thrones zu gucken oder noch vorhaben, mit der Serie zu beginnen: Wartet besser, bis ihr Staffel 1 beendet habt, ehe ihr in dieses Buch abtaucht. Man wird hier sehr zur ersten Staffel gespoilert! Darüber wird sich nicht nur der gespoilerte Ridge, sondern bestimmt auch so manch anderer aufregen. Es gibt ja doch noch so einige, die Games of Thrones noch nicht gesehen haben. Ich zum Beispiel. Ja, jetzt ist es raus, ich kenne die Serie tatsächlich nicht, ich habe noch keine einzige Folge gesehen. Da ich es vorerst auch nicht vorhabe, hat mich dieser Spoiler nicht gestört. Allerdings fand ich es dennoch nicht gut, dass Colleen Hoover Warren etwas so Wichtiges von der Handlung verraten lässt.

 

So, nun aber genug gemeckert. So langsam kann man ja den Eindruck gewinnen, dass mir das Buch gar nicht so gut gefallen hat. ;)

Dann lege ich jetzt mal los mit dem Schwärmen und Seufzen.

Zum Schreibstil kann ich nur sagen: Ich liebe ihn! Er ist so mitreißend und gefühlvoll und liest sich so schön! Colleen Hoover kann einfach großartig schreiben. Wobei ich nur die deutschen Übersetzungen kenne, ich habe bisher noch kein CoHo-Roman auf Englisch gelesen (möchte es aber unbedingt noch tun). Die Übersetzungen jedenfalls finde ich klasse.

 

Ebenfalls ganz begeistert bin ich natürlich auch wieder von den Charakteren.

Sidney und Ridge, die beiden muss man einfach lieben. Auch wenn ich es ein wenig schade fand, dass Maggie und Jake etwas zu kurz kamen, habe ich mich natürlich sehr darüber gefreut, dass es wieder so viele emotionale und berührende Momente mit Sidney und Ridge gibt. Ihre Beziehung ist wirklich einzigartig. Allerdings ist sie auch nicht immer leicht. Da Ridge taub ist und Sidney die Gebärdensprache noch nicht so gut beherrscht, sind die beiden oft auf technische Hilfe (Laptops, Handys) angewiesen, damit sie kommunizieren können. Ihre Chatgespräche fand ich schon im ersten Band so toll und auch hier haben sie mich wieder vollkommen verzaubert. Super fand ich auch, dass es wieder viele Songtexte gibt, die Gott sei Dank nicht übersetzt wurden, sondern im Englischen belassen wurden. Die Songtexte sind einfach nur wunderschön und so bewegend!

 

Bei Maggie muss ich gestehen, dass ich bei ihr ein kleines bisschen gebraucht habe, ehe ich komplett mit ihr warm geworden bin. Nachdem meine kleine Anfangshürde aber überwunden war, habe ich Maggie richtig liebgewonnen. Mir tat sie so leid, dass sie an dieser schlimmen Krankheit Mukoviszidose leidet. Allerdings gelingt es Colleen Hoover mal wieder wunderbar, ein ernstes Thema auf eine locker-leichte Weise zu verpacken, sodass man trotz der ernsten Thematik so ein richtiges Wohlfühlbuch in Händen hält.

 

Wer hier auch wieder mit von der Partie ist, sind Brennan und...hurra!...Warren und Bridgette. Also, Ridge und Sidney mag ich wirklich mega gerne, aber Warren und Bridgette sind dann irgendwie doch meine absoluten Lieblinge. Warren ist einfach so witzig, seinen Humor feiere ich beim Lesen immer richtig. :D

Und Bridgette ist einmalig. Sie ist ein sehr spezieller Typ, nicht unbedingt sympathisch, aber irgendwie muss man sie dennoch ins Herz schließen. Ich finde Bridgette einfach nur genial. Über sie und Warren musste ich beim Lesen wirklich ständig breit schmunzeln und öfters auch laut loslachen.

 

Das Buch wird abwechselnd aus vier Perspektiven in der dritten Person erzählt: Sidney, Ridge, Maggie und Jake. Mir haben diese Wechsel wahnsinnig gut gefallen, da wir so von allen vier Charakteren einen guten Einblick in ihre Gefühls- und Gedankenwelt erhalten.

 

Mein Lesevergnügen war leider hier viel zu schnell wieder vorbei. Ich habe das Buch richtig durchgesuchtet und habe die Zeit mit dieser witzig-verrückten Truppe und ihrem großen Gefühlschaos zutiefst genossen. Über ein erneutes Wiedersehen würde ich mich echt freuen. Ich glaube zwar nicht, dass es eine weitere Fortsetzung geben wird, aber hoffen tue ich es irgendwie dennoch. :D

 

Fazit: Emotional, romantisch, witzig und wunderschön! Eine tolle Fortsetzung, die eine so wundervolle Geschichte über die wohl coolste und ungewöhnlichste WG aller Zeiten erzählt. Auch wenn mich der zweite Band leider nicht so flashen konnte wie der erste, habe ich dennoch unvergessliche Lesestunden mit „Maybe Now“ verbracht. Ich kann das Buch absolut empfehlen (für CoHo-Fans ist es definitiv ein großes Muss!) und vergebe sehr gute 4 von 5 Sternen!