Rezension

Mitreißend und gefühlvoll

Der letzte erste Kuss - Bianca Iosivoni

Der letzte erste Kuss
von Bianca Iosivoni

Bewertet mit 4.5 Sternen

"Der letzte erste Kuss" erzählt die Liebesgeschichte von Luke und Elle. Die beiden sind schon seit einiger Zeit beste Freunde, die zwar auch gelegentlich miteinander flirten, aber nichts tun würden, um ihre enge Freundschaft zu gefährden... doch schon im ersten Band hatte ich den Eindruck, dass zwischen ihnen das Potential für mehr besteht und in diesem Buch ist das Knistern zwischen ihnen dann sehr offensichtlich. Man spürt, wie viel sie einander bedeuten, dass sie sich gut tun und einander eine wichtige Stütze sind, weshalb es sehr leicht ist sich vorzustellen, dass sie ein tolles Paar abgeben könnten. Zugleich versteht man allerdings, wieso sie diese tiefe Verbindung zwischen ihnen nicht damit auf Spiel setzen wollen, dass sie eine romantische Beziehung beginnen. Vor allem Elle will Luke auf keinen Fall als besten Freund verlieren und da sie schon einmal eine ähnliche Erfahrung gemacht hat, war nachvollziehbar, wieso sie nicht sofort bereit war, das Risiko erneut einzugehen.

Der Schreibstil der Autorin war wieder sehr schön und sie hat es mühelos geschafft, die Emotionen ihrer Figuren greifbar und echt darzustellen. Die Geschichte war unglaublich mitreißend und es gab einige bewegende Szenen, nicht nur im Zusammenhang mit der Romanze, sondern auch in Bezug auf vergangene Erlebnisse und das Familienleben der Protagonisten. Sie sind beide (auf unterschiedliche Art) sehr von ihrer Vergangenheit geprägt worden und es war leicht, mit ihnen zu fühlen, da deutlich wurde, wie verletzlich und verwundbar sie nach wie vor waren. Es war toll, dass die beiden füreinander da waren und sich immer unterstützt haben, egal, was passiert ist - hier hat man wirklich gesehen, wie nahe sie sich stehen und dass die Verbindung zwischen ihnen trotz aller Probleme stark ist. Ebenso war aber nachvollziehbar, dass diese Erfahrungen sie so beeinflusst haben, dass es Auswirkungen auf ihre Beziehung zueinander hatte; dies war realistisch und Iosivoni ist sehr gut mit der komplexen Lage umgegangen. Beim ersten Band hatte ich den großen Konflikt zwischen den Charakteren kritisiert, weil er mir etwas konstruiert vorkam, doch hier war das nicht der Fall.

Das Ende wurde vergleichsweise kurz abgehandelt, was ich ein bisschen schade fand; an sich hat es mir sehr gefallen und es passt gut zu der vorherigen Handlung, aber ich hätte gerne noch mehr erfahren. Ich hoffe deshalb, dass Elle und Luke in "Die letzte erste Nacht" wieder eine größere Rolle spielen werden - da der komplette Freundeskreis in "Der letzte erste Kuss" sehr wichtig war und das Paar aus dem ersten Buch ebenfalls oft vorkam rechne ich damit, dass es in den anderen Bänden ähnlich sein wird. Aus diesem Grund ist das meiner Meinung nach recht knappe Ende dieser Geschichte nur ein kleiner Kritikpunkt und da mir das Buch davon abgesehen wirklich gut gefallen hat, würde ich es mit 4,5 Sternen bewerten.