Mitreißend und stürmisch
Bewertet mit 4 Sternen
Auf einer Insel lebt Scarlett, zusammen mit ihrer Schwester Donatella, in ständiger Angst vor ihrem gewalttätigen Vater. Seit Jahren träumt sie davon, einmal das legendäre Spiel Caraval zu besuchen, ohne Aussicht auf Erfolg. Doch gerade als ihr Leben kurz vor einer entscheidenden Wendung steht, trifft die so lang ersehnte Einladung ein. Nur scheint das Spiel völlig anders zu sein, als in den Geschichten ihrer Großmutter. Um das zu retten, was sie über alles liebt, muss sie über sich hinauswachsen und sich Caraval stellen.
Dieses Buch hat mich auf eine Achterbahnfahrt mitgenommen, auf der es nach hundert Seiten gemäßigtem Bergauf plötzlich nur noch den freien Fall gab. Die Autorin entführt den Leser in ein fantastisches -unterschwellig düsteres- Wunderland. Mit ihrem flüssigen und bildhaften Schreibstil lockt sie den Leser mit Scarlett durch Caraval und führt dabei oft gekonnt in die Irre. Immer wenn ich dachte, ich hätte die Geschichte erfasst und wüsste wer welche Absichten hat, da kam sie mit einer völlig neuen Idee um die Ecke. Dieser dauerhaft gesteigerte Adrenalinspiegel war mir irgendwann fast etwas zu viel des Guten, ich musste dieses Buch an einem Tag verschlingen.
Scarlett und Julian, die Liebesgeschichte im Allgemeinen, konnten mich leider nicht wirklich überzeugen. Ich glaube es ging mir einfach alles zu schnell. Das Buch handelt von etwa 7 Tagen. Da hatten weder die Charaktere, noch der Leser, wirklich Zeit sich kennen zu lernen.
Fazit: Es hat wirklich Spaß gemacht dieses Buch zu lesen und ich kann es nur jedem weiterempfehlen. Trotzdem hätte ich mir etwas mehr Zeit mit den Charakteren gewünscht und ein paar langsamere Passagen. Ich gebe dem Buch 4 Sterne und hoffe sehr auf einen zweiten Teil.