Rezension

Mitreißender Serienkiller-Thriller mit tiefgründigem Ermittler

Abgründe - Nadine D' Arachart, Sarah Wedler

Abgründe
von Nadine D' Arachart Sarah Wedler

Der neueste Thriller der Autorinnen entführt uns die Abgründe Virginia Beachs. Serienkiller passen einfach gut zu den USA und diesmal trifft man auf einen, der den kompletten Polizeiapparat rotieren lässt.

Inhalt:
Im amerikanischen Küstenort Virgina Beach werden mehrere Frauenleichen gefunden, die der Täter speziell hergerichtet und als einzigen Hinweis jeweils ein eingeritztes "A" hinterlassen hat. Detective Ethan Hayes versucht herauszufinden, warum der Täter anscheinend auf die dunkelsten Geheimnisse der Opfer herausfinden will. Ein Wettlauf beginnt, der den Kreis immer enger um Täter und Ermittler schließt.

Setting und Stil:
Es gelingt den Autorinnen hervorragend die Stimmung der amerikanischen Hafenstadt und ihrer Bewohner zu vermitteln. Angefangen von den Namen, dem Umgang mit Waffen, den Ermittlungsmethoden bis hin zu den Lebenseinstellungen der Amerikaner passt alles und man fühlt sich direkt hineinversetzt. Amerikanischer kann ein Roman kaum sein.
Kurze Kapitel treiben die Handlung voran, die wir größtenteils aus Ethans Sicht miterleben, wobei natürlich Täter und Opfer auch zu Wort kommen. Man will immer erfahren, was als nächstes passiert und so habe ich das Buch mit nur einer kurzen Pause durchgelesen, es fesselt also und reißt mit.

Charaktere:
Ethan ist nicht wirklich die ideale Identifikationsperson. Auch in ihm stecken einige Abgründe, die nicht so leicht zu verdauen sind. Ein Mann mit Ecken, Kanten und Geheimnissen, die es zu erforschen gilt. Man schaut ihm gerne beim Ermitteln über die Schulter und ist erstaunt, wie viel so ein Detective in seinem Leben schon erlebt haben kann.
Ihm zur Seite steht sein zwanzigjähriger Sohn Haley, der nach dem Tod seiner Mutter zu ihm gezogen ist.
Frauen dürfen in Ethans Leben natürlich auch nicht fehlen, aber über die dürft ihr euch selbst informieren.
Ethan zur Seite steht ein fähiger Polizeiapparat, der mit dem Täter trotzdem ziemliche Schwierigkeiten hat. Eine Art Serientäter, die speziell ist und keine Fehler zu machen scheint.

Geschichte:
Anfangs werden die Taten noch fast zurückhaltend beschrieben, doch im Verlauf des Romans geht es dann doch noch blutiger zu. Der Fall steigert sich, genau wie die Handlungen des Täters. Die Jagd nach dem Serienmörder ist realistisch, der Ermittler tiefgründig und voller Geheimnisse, die Ermittlungsmethoden werden gekonnt eingesetzt und insgesamt ergibt sich eine glaubhafte Geschichte, die perfekt in die Umgebung passt. Ein Thriller der lebt und eine Handlung, die man mindestens zweimal lesen sollte, um alle versteckten Hinweise mitzubekommen.

Fazit:
Leser, die in den USA spielende Thriller lieben, sollten dieses Buch gelesen haben. Fans der Autorinnen natürlich auch. Alle anderen dürfen natürlich auch gerne zugreifen. Ein gelungenes Buch, das in allen Punkten überzeugen kann. Ein Thriller, der ohne bis auf die Molekularebene gehende Beschreibungen auskommt und dessen düstere Stimmung durch Handlung erzeugt wird. Ein packendes Leseerlebnis, das mich bis zum Ende in die Irre geführt hat.