Rezension

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Mitreißendes Finale!

Die Tribute von Panem 3. Flammender Zorn - Suzanne Collins

Die Tribute von Panem 3. Flammender Zorn
von Suzanne Collins

Bewertet mit 4.5 Sternen

Warum nur, warum...

Bewertet mit 4 1/2 von 5 Punkten.

 

Da ich mir "Die Tribute von Panem - Flammender Zorn"  gleich mit dem Vorgängerband zusammen geholt hatte, konnte ich sofort durchstarten, denn ich wollte keine Minute vergehen lassen. 

Immer noch total überrascht und geflasht von der dramatischen Wendung von "Gefährliche Liebe" war ich nun erneut überrascht, als es auf einmal in District 13 ging. Denn anders als vom Capitol vorgegaukelt, gibt es dort eine unterirdische Zivilisation, bevölkert von Regierungsgegnern und Soldaten, von Flüchtlingen. Ebenso sämtliche noch lebende Bewohner aus Distrikt 12 sind dort, denn Katniss' Heimat wurde zerbombt, da sie Präsident Snow nicht überzeugen konnte mit ihrer Liebe zu Peeta, da sie dem Kapitol ein Dorn im Auge war. Der Spotttölpel. 

Mit dem Eintreffen in District 13 beginnt für Katniss eine weitere harte Probe. Obwohl sie noch nicht wieder völlig aus den Spielen zurück ist und nicht begreifen kann, was soeben geschehen ist, soll sie für Coin, die Präsidentin des Districts, die Rebellionsfigur spielen. In Propagandavideos auftreten. Mit dem Motto: "Ich lebe und werde euch bekämpfen! Ich bin der Spotttölpel!" Und dann wäre da noch die schwierige Situation mit Gale, der ja offensichtlich die sich entwickelnde Beziehung zwischen Katniss und Peeta mitverfolgt hat. 

Die Geschehnisse im unterirdischen District sind wirklich gut dargestellt. Man erlebt die Vorbereitungen auf den Kampf gegen das Capitol hautnah mit, fühlt wieder mit den Charakteren, kann sich trotz der durch die Ich-Perspektive eingeschrenkte Sichtweise selbst denken, welche Schritte als nächstes vorgenommen werden, wird überrascht oder bestätigt. 
Ein wenig gestört hat mich, dass die Dreiecksbeziehung Peeta-Katniss-Gale ein wenig zu sehr die Oberhand gewinnt, denn schließlich geht es ja eigentlich um die Bekämpfung des Capitols und des Präsidenten, um die Freiheit der Distrikte. Klar, Peeta wird vom Capitol gefangen gehalten, sein Bewusstsein wird verändert, er wird quasi umgepolt und Katniss will ihn aus den Fängen des Feindes befreien. Doch der in den beiden ersten Büchern noch nicht zu Tage tretende Kitsch hat sich hier dann doch ein wenig eingeschlichen. Aber dann auch wieder nicht so sehr, dass es "eklig kitschig" wird. Das wäre nicht möglich gewesen in der Situation des Kriegs, der Rebellion, des Überlebens. 

Dann das Eindringen ins Kapitol, erneut sind es Spiele, in die Katniss hineingerät, nur in viel größerem Ausmaß und der Tod diesmal noch näher. Schließlich ist Katniss tot - 

 

- jedenfalls offiziell. Das Gesicht der Rebellion gibt es nicht mehr, so der Plan von Präsidentin Coin, die sich immer mehr zu einem von Katniss Gegnern entwickelt, obwohl sie doch ursprünglich auf der gleichen Seite standen. 

Im Untergrund kämpft sich Katniss durch bis in den innersten Kern des Kapitols. Viele ihrer Verbündeten sterben dabei, was auch für mich als Leserin in dem moment wirklich real und schockierend war, da einige der Opfer einem vorher wirklich ans Herz gewachsen waren.

Die Fallen und Tücken des Kaptiols sind wirklich grandios beschrieben. Man will selbst davor flüchten, sich in Sicherheit bringen. 

Und dann kommt das, was ich nicht kommen sah, was ich niemals erwartet hätte und was ich nicht verstehen kann. Warum lässt Collins die kleine, zarte, liebenswerte, gutmütige Prim sterben? Warum nur? Ja, es war in dem Fall ein Trick von Coin, um Katniss noch wütender zu machen, doch hat nicht schon der Tod der 12jährigen Rue im ersten Band gereicht? Warum nun auch noch Prim? 

Nun, Coins Plan gelingt - fast. Denn anstatt, wie am Ende geplant, Präsident Snow zu töten, steigt Katniss hinter die Machenschaftin der Präsidentin und bringt sie um. 

Ein unerwartetes Ende, auch die anschließende Rückkehr in Distrikt 12, Katniss Entscheidung, bei Peeta zu bleiben und Gale ziehen zu lassen. Doch ein wirklich mitreißendes, gut beschriebenes Ende, faszinierden, spannend, super. 

4 Punkte deshalb "nur", da Prim sterben musste und wegen der die Oberhand ergreifenden Liebesgeschichte.