Rezension

Mittelklasse

Zweilicht - Nina Blazon

Zweilicht
von Nina Blazon

Darum geht es:

Mo und ihre Begleiter Cinna, Ban, Light und Coy stehen um Jay's Bett und lauschen seinen Träumen. Mo ist fasziniert. Sie beschließt, trotz Light's eindringlicher Warnung vor „Menschenmagie“, Jay wieder aufzusuchen. Immer wieder.

 

Schnitt. Szenenwechsel.

 

Jay absolviert ein Austauschjahr an einer New Yorker High School. Dort lernt er auch seine Mitschülerin Madison kennen, von der er sich angezogen fühlt. Tatsächlich funkt es zwischen den beiden. Alles könnte so schön sein, wäre da nicht dieses sonderbare andere Mädchen, das außer Jay niemand zu sehen scheint, das Jay vor seinem Onkel warnt und das Madison bedroht.

 

Die Trauer um seinen verstorbenen Vater und die wirren Briefe und Postkarten, die Jay erst nach dem Tod des Vaters gefunden hat, machen sein Leben nicht unbedingt einfacher. Von Wendigo ist in den Briefen die Rede und von Zweiherz, dem Kojoten. Sein Leben lang wollte Jay seinem Vater nahe sein. Dabei ist er ihm längst näher, als er glaubt. Denn er wird in einen Strudel mysteriöser Ereignisse hinein gerissen, die sein bisheriges Leben vollends auf den Kopf stellen

 

Ich sage dazu:

Es fällt schwer, eine kurze Zusammenfassung zu diesem Buch zu schreiben, weil alles vollkommen verwirrend und verworren ist. Kaum glaubte ich, allmählich den Durchblick zu haben, nahm die Geschichte eine unvorhergesehene Wendung. Über weite Teile der Geschichte fragt man sich, wer eigentlich wer ist. Wer ist Mo, das Mädchen vom Anfang der Story? Was hat Madison damit zu tun, und wer oder was ist Ivy, das Mädchen mit den Fellkleidern und Glasperlen?

 

Bis ungefähr zur Hälfte des Buches befasst sich die Geschichte in erster Linie mit Jay's und Madison's Kennenlern- und Beziehungskiste. Nichts besonderes. Oder, um es mal grob auszudrücken: lang-wei-lig!

 

Ich war schon drauf und dran aufzugeben. Doch dann kam eine Wendung – nicht das diese weniger verwirrend gewesen wäre – die mich dann doch an den Reader klebte. Ich konnte mich der Story einfach nicht mehr entziehen.

 

Was ich ein bisschen schade fand, war, dass die Wendigo-Geschichte ein bisschen kurz kam. Sicher, wenn ich mir durchlese, was Tante Wiki dazu sagt (

http://de.wikipedia.org/wiki/Wendigo), sind sämtliche Aspekte in der Story enthalten. Ich hätte es nur netter gefunden, wenn es eine kurze Erläuterung zu Wendigo gegeben hätte.

 

Fazit:

Nüchtern betrachtet war es am Ende zwar nur eine Story über wer liebt wen und warum überhaupt. Das Ganze jedoch verpackt in eine Matrix-ähnliche Welt, gemixt mit alten Legenden. Etwas weniger Verwirrung, dafür mehr Erklärungen hätten der Geschichte gut getan.

 

Alles in allem: Mittelklasse!

 

© Marion Schauder