Rezension

Mittelmäßig

Am Abend des Mordes - Håkan Nesser

Am Abend des Mordes
von Håkan Nesser

Bewertet mit 3 Sternen

Inhalt
Nach einem Schicksalsschlag ist für Barabrotti nichts mehr, wie es mal war. Trotz tiefer Trauer geht er wieder zur Arbeit, doch ist er dafür wirklich schon bereit? Sein Chef gibt ihm einen alten Fall, der nie geklärt wurde. Barbarotti soll nun inoffiziell ermitteln und gucken, ob er vielleicht noch etwas herausfindet. Hat Asunander ein bestimmtes Interesse an der Lösung des Falls oder ist es nur eine Beschäftigungstherapie? 
Barbarotti ist das erstmal egal und versucht mühsam, Licht in den dunklen Fall zu bringen.
Meinung
Ich habe noch kein Buch von Hakan Nesser gelesen, daher kannte ich folglich auch Barbarotti nicht.
Für die Geschichte ist es nicht weiter schlimm, Barbarottis vergangene Fälle nicht zu kennen. Auch wenn mittendrin wohl einmal ein bekanntes Gesicht auftaucht, was aber für die Geschichte absolut unnötig ist.
Insgesamt finde ich es schwer, diese Geschichte einem Genre zuzuordnen, denn auf der einen Seite wird wirklich sehr viel über Barbarottis private Gefühle gesprochen, sodass man denkt, es sei ein Roman mit kriminalistischem Touch, doch dafür sind die Fälle und die Zwischensequenzen aus der Sicht der verurteilten Mörderin doch zu sehr Krimi.
Klar, ein Krimi kann auch langsam und gemächlich sein, aber für meinen Geschmack war dieses Buch ab der Mitte manchmal doch zu langsam und spannungslos.
Anfänglich machte mich das doch neugierig, doch irgendwann störte es mich, dass ich immer darauf gewartet habe, dass es richtig losgeht.
Der ganze Schreibstil von Nesser ist gemächlich. Er richtet sein Augenmerk auf Barbarotti, der in diesem Buch mit seiner starken Trauer klar kommen muss.
Für meinen Geschmack ist Barbarotti ein interessanter Ermittler, der hier auf seine schwache Seite zeigt und mal nicht so eigenbrötlerisch ist, wie die meisten Ermittler sonst, doch irgendwie rückte meiner Meinung nach die Ermittlungen zu sehr in den Hintergrund.
Die Grundidee der Geschichte ist gut, doch es hapert einfach ganz dolle an der Umsetzung, die mich einfach nicht umhauen konnte.
Sonderlich überrascht war ich vom Ende auch nicht. Das Ende ist zwar nicht unlogisch, aber die Erklärung ist für mich einfach nicht ausreichend. 
Besonders störte mich, dass man als Leser das Ende durch die Passagen aus der Vergangenheit erfahren hat und Barbarotti sich alles einfach auf Grund seiner Intuition richtig zusammenreimt. 
Fazit
Zu Beginn sehr vielversprechend, sodass ich es nicht weglegen wollte. Später hat es sich zu sehr gezogen, bzw. war einfach zu unspannend. Trotzdem sehr gut lesbar.
Empfehlenswert, wenn man wenig Action mag.