Rezension

Mittelmäßige Fortsetzung

Das Juwel - Die Weiße Rose
von Amy Ewing

Bewertet mit 3 Sternen

Den ersten Teil der Trilogie um Violet und die Surrogate mochte ich sehr gerne. Abgesehen von der Instalove zwischen Violet und Ash, die mir persönlich zu schnell ging und zu unwirklich erscheint. Auch in diesem Band noch. Tatsächlich ist Die weiße Rose schwächer als der erste Teil der Trilogie. Dieser Band ist eines dieser Bücher, die ich gerne als einen typischen zweiten Teil einer Trilogie beschimpfe. Ich bin ehrlich immer erstaunt, wie viele gute zweite Teile es in der Literaturwelt gibt, aber Die weiße Rose erfüllt alle Klischees. Zweite Bände aus Trilogien kommen mir sehr häufig wie eine Überleitung zum Finale vor. Jedoch im negativen Sinn, denn ich finde, es passiert rein gar nichts und wenn ich euch den Inhalt dieses Buches hier aufschreiben müsste, dann würde das den Rahmen dieser Rezension nicht sprengen.

Und das obwohl Amy Ewing uns hier viele interessante Ansätze und neue Erkenntnisse präsentiert, die durchaus Lust auf mehr machen und viel Potential haben. Dieses wird jedoch nicht vollständig ausgeschöpft, da viele Informationen zurückgehalten werden, die dann vermutlich im dritten Band rauskommen. Abgesehen davon passiert nicht viel. Wie wir aus dem Ende von Band 1 wissen, ist Violet mit Ash und Raven auf der Flucht und bekommt dabei Hilfe von Garnet und Lucien. Sie bekommen Unterschlupf in der weißen Rose, von der ich euch jetzt nicht mehr verraten will. Allerdings ist ihre Zeit dort die, in der sie hauptsächlich die eben genannten neuen Erkenntnisse bekommen. Man sollte meinen, dass sich bei so einem Erlebnis der Charakter nachhaltig verändert oder zumindest in irgendeiner Form geprägt wird. Dies passiert jedoch nicht.

Darüber hinaus plätschert die Handlung in weiten Teilen des Buches aber besonders gegen Ende nur so vor sich hin. Besonders am Ende hätte ich mir jedoch noch einmal etwas mehr Spannung gewünscht. Beinahe hätte ich zum Ende hin keine Lust gehabt, weiterzulesen. Retten konnte sich Amy Ewing dann noch mit einer großen Erkenntnis aus der letzten Seite. Ich hoffe, dass sich Teil drei noch einmal enorm steigert und uns dort ein gelungener Abschluss der Trilogie erwartet.

Fazit: Leider war Die weiße Rose für mich die eher schwache Fortsetzung einer sehr gut gestarteten Trilogie. Die Charaktere zeigten mir zu wenig Entwicklung und auch die Handlung plätscherte nur vor sich hin. Einige interessante Erkenntnisse gab es, die jedoch nicht genügend ausgebaut wurden, was hoffentlich im nächsten Band passiert. Somit war Die weiße Rose für mich leider nur ein typischer zweiter Band und ich hoffe auf einen epischen Abschluss im Finale der Reihe.