Rezension

Mittelmäßiger Thriller

Die verschwundenen Studentinnen -

Die verschwundenen Studentinnen
von Alex Michaelides

Bewertet mit 2.5 Sternen

Nachdem der Autor Alex Michaelides letztes Jahr mit "Die stumme Patientin" sein Debüt feierte, erschien heute am 1. Juli sein zweiter Thriller mit dem Titel "Die verschwundennen Studentinnen". In diesem Buch begibt man sich als Leser an der Seite der Traumatherapeutin Mariana nach Cambridge, um eine Mordserie aufzuklären. Wie aus dem Nichts kommen in einem zeitlichen Abstand drei Mädchen ums Leben - alle kaltblütig ermordet. Schnell liegt der Verdacht auf den charismatischen Professor Fosca, da er in Verbindung mit den griechischen Postkarten, die jeweils am Tatort sowie in der Nähe der Opfer gefunden worden sind, gebracht werden kann. Mariane ermittelt weiter und merkt zu spät, dass sie sich immer näher den Toren der Unterwelt nähert.

Durch einen sehr flüssigen Schreibstil bin ich richtig gut in diesen Thriller eingestiegen. Die Seiten lesen sich flüssig und die Kapiteleinteilung ist durch den Autor gut gewählt worden, da er somit ein rasantes Tempo im Buch kreiiert. Mit Mariane als Figur konnte ich mich gut anfreunden. Ihre Arbeit als Traumatherapeutin verrichtet sie gut, ist jedoch selbst durch eine traumatische Vergangenheit geprägt. Diese wird auch im Buch aufgegriffen, jedoch teilweise meiner Meinung nach zu intensiv, wodurch der Haupthandlungsstrang verloren geht. Sonst kann man die Protagonistin auf den gut 340 Seiten intensiv kennenlernen, wodurch man ein umfassendes Bild über sie hat.

Handlungstechnisch finde ich, dass der Klappentext des Buches schon viel zu viel verrät. Deswegen denke ich, dass man diesen umschreiben sollte, damit man als Leser noch eine bessere Spannung in diesem Buch verspürt. Spannung ist auf jeden Fall vorhanden, da man intensiv die Ermittlungsarbeit von Marina verfolgt. Besonders gelungen empfand ich, den Bezug zur griechischen Mythologie, da dadurch das Buch nicht so platt wirkt. Aus diesem Grund entsteht hier eine gewisse Tiefe, die mir persönlich gefallen hat, da ich ein großer Fan der griechischen Mythologie bin.

Auf das Finale und die damit verbundene Auflösung des Buches blicke ich mit gemischten Gefühlen zurück. Auch wenn nocheinmal Spannung am Ende aufkam, finde ich, dass die Auflösung zu weit hergeholt ist. Deswegen gebe ich mich mit diesem Ende nicht zufrieden. Schade.

Fazit: Mit dem neuen Buch "Die verschwundenen Studentinnen" entwirft der Autor einen tiefgründigen Thriller mit einer sehr sympathischen Protagonistin. Dennoch wird der Fokus teils zu sehr auf die Darstellung von Mariane gelegt, sodass die Handlung an manchen Stellen verloren geht. Obwohl ich durch die Seiten geflogen bin und das Finale spannungstechnisch einen positiven Schub erhält, enttäuschte die Auflösung mich sehr. Zudem nimmt der Klappentext viel vorweg. Aus diesem Grund vergebe ich drei von fünf Sternen.