Rezension

Mittelmaß

Meeresglühen (Romantasy-Trilogie, Bd. 1)
von Anna Fleck

Bewertet mit 3 Sternen

Darum geht's:
Ella macht, wie jedes Jahr, Urlaub in Cornwall im Cottage ihrer verstorbenen Oma. Ihre Mutter befindet sich arbeitstechnisch noch im Ausland und kommt schnellstmöglich nach. Bei einem Spaziergang rettet Ella einen jungen aus dem Wasser. Aris ist jedoch so ganz anders als andere Menschen und ihn umgibt etwas mystisches. Schnell gerät Ella in ein wildes Abenteuer in einer vollkommen anderen Welt.

Das Cover ist, wie ich es vom Coppenrath Verlag einfach gewohnt bin, wieder zauberhaft. Sowohl die Optik als auch die Haptik. Es passt auch sehr gut zum Unterwasser Thema. Es hat mich gleich angezogen und ich habe gehofft, dass auch der Inhalt so schön ist, wie das Cover, denn er Klappentext hat eine interessante Geschichte versprochen.

Der Schreibstil der Autorin war gut und auch die Beschreibungen waren sehr detailliert. Jedoch ging mir irgendwann die "innere Stimme" von Ella etwas auf den Keks. Das war am Anfang noch wirklich amüsant, aber dadurch kam Ella einfach viel zu kindisch rüber. Für jüngere Leser ist das bestimmt nicht so störend, aber ich habe das Gefühl, dass ich dafür einfach zu alt bin mittlerweile.

Der Anfang der Geschichte hat mich noch richtig mitgerissen. Die Rettung von Aris und das Kennenlernen war wirlich spannend. Auch die nahende Bedrohung die man erahnen konnte hat die Spannung aufrechterhalten. Auch die beiden Nachbarinnen von Ella haben zu meiner Erheiterung beigetragen und haben mir gute Unterhaltung beschert. Doch sobald es in Richtung Aris Heimat ging, hat der Zauber irgendwie nachgelassen. Ella's innere Stimme wurde immer nerviger und auch die  weiteren Charaktere die auftauchten blieben blass. Außerdem habe ich das Ende in gewissen Weise auch schon vorhersehen können, sodass am Ende einfach kein Aha-Moment mehr blieb.

Lieder konnte mich das Buch allgemein nicht überzeugen und ich habe mich doch die zweite Hälfte etwas durchgequält, obwohl es wirklich vielversprechend angefangen hat. Besonders der Humor ist im weiteren Verlauf der Geschichte leider immer mehr untergegangen und die spritzigen Dialoge aus dem Anfang waren auch wie weggeblasen. Man hätte das Buch außerdem ruhig etwas kürzen können, da z. B. die Aufdeckung von Aris Geheimnis und seiner Herkunft doch ziemlich schleppend voran ging. Ich glaube den meisten Lesern wird ziemlich schnell klar, was mit ihm los ist und woher er kommt. Kurz um, man hätte vielleicht einfach etwas schneller auf den Punkt kommen können.

Ich würde gerne etwas anderes schreiben, aber leider war das wohl eher nicht meine Geschichte und ich werde die Reihe wohl auch nicht weiterlesen. Für jüngere Leser ist das bestimmt eine schöne Geschichte, aber für mich leider eher Mittelmaß.

Ich würde eher zu 2,5 Sternen tendieren, runde aber auf auf 3, da der Anfang mich noch recht gut unterhalten hat.