Rezension

Mittelmaß

Danach - Koethi Zan

Danach
von Koethi Zan

Sarah überlebt drei Jahre im Kellerverlies eines soziopathischen Mannes, Folter körperlicher und mentaler Art ausgesetzt, den Tod immer vor Augen. Ihre beste Freundin Jennifer und Mitgefangene wurde eines Tages nach oben geholt und kam nie wieder. Sarah weiss bis heute nicht, was mit ihr geschehen ist. Sie lebt nun, 10 Jahre nach ihrer Flucht, zurückgezogen und von der Außenwelt abgekehrt in New York. FBI und eine Psychologin betreuen sie weiterhin, doch Sarahs Leben ist geprägt von tiefsitzenden Ängsten. Doch dann kommt der Tag an dem sie sich all ihrern Horrorvisionen stellen muss, denn ihr Entführer soll auf Bewährung aus dem Gefängnis entlassen werden. Sarah muss dies verhindern und sich dem Schlimmsten stellen, das sie sich vorstellen kann ...

Trotz einer durchaus ambitionierten Idee wurde "Danach" schlichtweg nicht gut umgesetzt. Vorhersehvbarkeit der Geschichte und das Gefühl eine unausgegorene Geschichte zu lesen, haben mich zeitweise damit hadern lassen, das Buch zu beenden. Ich hatte große Hoffnungen in diesen Thriller, da er nicht das typische FBI-Ermittlungsschema bedient, sondern aus Perspektive der damaligen Gefangenen Sarah erzählt wird. Dem Martyrium nach zu urteilen, das Sarah erlebte, die unermessliche Folter und Qual, scheint es mir leider nicht nachvollziehbar, wie stark sie sich plötzlich wandelt und zu einer "Ermittlerin" in eigener Sache wird. Nach Jahren der Isolation und der Angst vor Menschen, beginntSarah plötzlich auf eigene Faust ohne das FBI die Rätsel ihrer Gefangenschaft aufzudecken. Sorry, aber das ist nicht glaubhaft. Leider war danach nur ein echt mittelmäßiger Thriller ohne Thrill.