Rezension

...mitten ins Pariser Künstlermilieu!

Madame Hemingway - Paula McLain

Madame Hemingway
von Paula McLain

Bewertet mit 4.5 Sternen

In diesem Roman (!) geht es um Ernest Hemingways erste Ehefrau Hadley Richardson (1891 - 1979). Mithilfe von Briefen und Zeitdokumenten hat Paula McLain ein außergewöhnliches Buch geschaffen. Die Figuren sind real, ihre Dialoge und Verhaltenweisen allerdings erfunden. Es ist eine romantische Geschichte über die Liebe, Lebensziele, die Pariser Boheme, die Schwierigkeit mit einem Genie verheiratet zu sein und Ernest Hemingways Aufstieg zum anerkannten Autor.

MEINE MEINUNG
Auch wenn diese kurze Inhaltsübersicht ein wenig nüchtern klingt - die Geschichte ist es ganz und gar nicht! Paula McLain hat einen ganz wunderbaren Schreibstil, der den Leser sofort in die Pariser Künstlerwelt entführt. Und auch wenn die Dialoge zwischen Ernest und Hadley frei erfunden sind, klingen sie unglaublich authentisch.
Es ist eine menschliche und auch traurige Geschichte, die dem Leser auf eindrucksvolle Weise zeigt, wie schwierig es sein kann, mit einem 'Genie' / einer berühmten Persönlichkeit verheiratet zu sein. Hadley ist dem Leser sofort sympathisch und die Seiten fliegen nur so beim Lesen. 
Hinterher möchte man sich definitiv noch ein wenig mehr mit Ernest Hemingway und Hadley Richardson beschäftigen. Ein informativer Anhang bietet Antworten auf die Frage, inwieweit sich Wahrheit und Fiktion in diesem Roman vermischen und liefert Quellen, falls man sich noch weiter mit der Thematik auseinandersetzen möchte.

FAZIT
Ein wunderbarer Roman mit interessanter Herangehensweise. Und auch wenn man weiß, dass die genannten Personen real existiert haben, so liest sich dieses Buch dennoch wie ein Roman und nicht wie eine Biographie. McLains Schreibstil ist klug und passt bestens ins Pariser Künstlermilieu. Und wer sich gerne mit dem Thema Schriftstellerei beschäftigt, der sollte dieses Buch sowieso lesen!