Rezension

Mobbing, Toleranz, Liebe, Freundschaft - speechless

Speechless (Sprachlos) - Hannah Harrington

Speechless (Sprachlos)
von Hannah Harrington

Mit „speechless“ gelangt der Leser in eine Welt der Stille, in der jeder sich mit sich selbst und der Protagonistin auseinandersetzen muss, um Situation zu meistern, die hart an die Belastungsgrenzen gehen!

Mit „speechless - sprachlos“ startet die Autorin Hannah Harrington ihren Weg als Schriftstellerin.
Bereits in ihrer Heimat Michigan (USA) ist ihr Roman ein voller Erfolg, nun beginnt ihr Erfolg auch durch den MIRA-Taschenbuch in Deutschland Früchte zu tragen.
Erschienen ist das weiße Buch im Dezember 2013 und führt in eine 300-seitige Gedankenwelt hinein, die voller Verzweiflung, Freundschaft und Verzeihung steckt.
Danke an MIRA, für das Rezensionsexemplar!

Chelsea liebt den Klatsch und Tratsch in der High School, besonders ihre Freundin Kristen stachelt sie gern dazu an, andere auszuhorchen.
Auf der Silvesterparty geschieht, durch Chelseas Hinzutun, etwas Furchtbares.
Also sie davon erfährt beginnt ihr Leben in Schweigen, kein Wort kommt mehr über ihre Lippen …

Ein außergewöhnliches Mittel für so ein junges Mädchen sich selbst zu verändern, denn wer würde freiwillig nicht mehr reden wollen.
Am Anfang war das Gefühl bei mir da, dass sie wirklich zu viel Einfluss von ihrer Freundin Kristen hat, schließlich kommen die schlimmsten Ideen meist von dieser.
Aber das Ausplaudern eines neu entdeckenden Geheimnissen lässt Chelseas Ruf nicht gerade im guten Licht dastehen, vor allem da sie sich mit den angesagtesten Schülern der High School abgibt.
Als Leserin fand ich sie sehr oberflächlich und ohne eigene Meinung, ein Mitläufer des Systems und der Rangordnung in ihrem Umfeld.
Doch sie hatte auch ihre guten Seiten, denn immer wieder begann sie über das nachzudenken, was sie tat, leider waren diese Gedankengänge meist zu spät und der Schaden schon angerichtet.

Ihr Schweigen bringt zuerst alle Leute auf die Palme, allen voran ihre Eltern, die natürlich gleich denken, sie hätten in ihrer Erziehung was falsch gemacht.
Das Thema Mobbing ist ein großer Aspekt in Hannah Harringtons Buch und wie soll sich jemand wehren, der kein Wort mehr spricht – Chelsea jedenfalls merkt man die Belastung stark an.
Durch die gewählte ICH-Perspektive bekommt man als Leser die geballte Ladung ihrer Gefühlswelt ab, anders würde diese Idee der Geschichte auch nicht funktionieren.
Ihre psychische Belastung in der Schule ist stark an ihren Grenzen und die Schüler lassen sie es jeden Tag aufs Neue wissen, was sie von der zurückliegenden Aktion halten.
Ich dachte oft selbst darüber nach, und versuchte mich in die Lage der Protagonistin zu versetzten – Was hättest Du an ihrer Stelle getan? Wärst du auch so stark bei den ganzen Mobbingattacken?

Zurückblickend kann ich für mich sagen: Chelsea hat das Richtige getan, es war nicht leicht ein Versprechen zu brechen, aber wenn eine Straftat dahinter steht, die man vielleicht durch sein Schweigen deckt, dann sollte man dieses auch brechen – dass Schweigen kam bei Chelsea hinterher.
Vor allem die vielen Charaktere im Buch haben mir den Lesegenuss versüßt, denn wenigstens jemand im Buch muss ja schließlich sprechen.
Neben ihrer bereits erwähnten Freundin Kristen – die ich auch nicht leiden konnte, weil sie einfach ein Miststück ist, das nur ihren Vorteil sucht und über Leichen gehen würde, nur um weiterhin beliebt zu sein - gibt es auch noch andere tolle Figuren.
Sam, ihn lernt Chelsea im Kunstunterricht kennen und er wird ein großer Halt in ihrem Schweigen, auch wenn es zum Anfang der Handlung ehr danach aussieht, als wenn er am liebsten nichts mit ihr zu tun haben möchte.

Asha, sie ist so eine süße Figur, immer fröhlich, quirlig und einfach zum Liebhaben geschaffen – so eine Freundin wünscht man sich, denn egal welche Vorwürfe gegen Chelsea gemacht werden, Asha stellt sich wie eine Löwin vor sie.
Auch ein fester Ort, eigentlich ein zweites Zuhause für Chelsea wird das „Rosie´s“ ein Restaurant mit Flair und einer großen Schar an Freunden die sie in ihr Herz schließen und für sie da sind.
Hannah Harrington hat mich gänzlich überzeugt von ihrer Idee und dessen Ausführungen – „speechless“ unterhält mit seiner fließenden Handlung.
Es regt zum Nachdenken an, ist informativ und zeigt auf, was wirklich im Leben zählt – Freundschaft und Zusammenhalt.

Mit „speechless“ gelangt der Leser in eine Welt der Stille, in der jeder sich mit sich selbst und der Protagonistin auseinandersetzen muss, um Situation zu meistern, die hart an die Belastungsgrenzen gehen!

Rezension auf dem Blog: http://dieseitenfluesterer-unserbuchblog.blogspot.de/2013/12/speechless-...