Rezension

Modern und zeitgemäß, ländlich ohne viel Kitsch.

Weihnachten auf dem Lande - Martina Bick

Weihnachten auf dem Lande
von Martina Bick

Emina ist schwanger und steht vor einem Haufen Probleme. Ihre Beziehung zu ihren Lebensgefährten steht auf der Kippe, denn dieser ist nicht der leibliche Vater des Kindes. Der wohnt irgendwo auf dem Land und Emina beschließt, ihn zu suchen und über die Schwangerschaft zu informieren. Kurz vor Weihnachten zieht sie los und findet Christoph in einem kleinen Dorf.
Für mich war Weihnachten auf dem Lande mal eine völlig andere Weihnachtsgeschichte die ohne viel Kitsch, dafür aber mit viel Schnee und Zank, auskommt.
Im Vordergrund stehen Eminas Probleme mit ihrem Lebensgefährten und dem bald ankommenden Kind. Allerdings kommen auch kleinere Schicksale mit in die Geschichte, die letztendlich darauf hinausläuft, dass man verzeihen soll und kann und das Liebe keine Grenzen kennt.
Ich kann nicht behaupten das mir die Protagonistin sympathisch gewesen wäre. Anfangs erschien sie trotzig und egoistisch, meine Sympathie wanderte in Nullkommanix zu ihrem armen, gebeutelten Lebensgefährten.
Jedoch muss ich nicht unbedingt eine Protagonistin mögen, um Gefallen an einer Geschichte zu finden. Auch wenn diese nicht sehr spannend war, so war es die ländliche Atmosphäre, die ich zu schätzen wusste und die mich weiter durch die Seiten zog. Vor allem die Bewohner dieses kleinen Dorfes waren sehr interessant mit ihren eigenen Schicksalen.
Den weihnachtlichen Hauch bekommt die Geschichte dadurch, dass in diesem Dorf ein Krippenspiel geplant ist und Maria von Emina gespielt wird.
Auch der ganze Schnee drum herum, der das Autofahren erschwert, bringt eine gewisse weihnachtliche Stimmung mit sich.
Ein echter Hingucker ist das Cover. Verschneit und verträumt zeigt es deutlich, in welcher Jahreszeit diese Geschichte spielt. Viel Schnee, Tannen und Land. Passender kann es nicht sein.
Mit ca. 176 Seiten ist die Geschichte schnell gelesen. Martina Bick verfügt über einen leichten und schnörkellosen Schreibstil.

Fazit:
Weihnachten auf dem Land ist definitiv eine andere Art von Weihnachtsgeschichte, die ich so meines Wissens nach noch nicht gelesen habe. Sie ist modern und zeitgemäß, ländlich aber ohne viel weihnachtlichen Kitsch. Stattdessen besticht sie eher durch die etwas unterhaltsame Romantik, dem Zauber eines Dorflebens und so manch interessanten Dorfbewohner. Trotzdem hat mir das gewisse Etwas gefehlt, eben jener weihnachtliche Kitsch, den ich mir bei einer solchen Geschichte gerade zum Weihnachtsfest hin, gewünscht hätte.
© Michaela Gutowsky