Rezension

Moderner Roman ...

Der Circle - Dave Eggers

Der Circle
von Dave Eggers

Bewertet mit 4 Sternen

Moderner Roman ...

Moderner Roman über den Wahn, dass alles transparent und jederzeit im Internet verfügbar sein sollte.

 

Inhalt:
Die Protagonistin Mae Holland ist eine junge Frau, die sich sehr darüber freut, dass sie eine Anstellung bei dem Internetkonzern "Circle" bekommen hat. Ihre beste Freundin Annie arbeitet bereits dort. Mae kennt Anni bereits aus der Studienzeit. Die Firma bietet seinen Angestellten so einiges (kostenloses Essen, abendliche Events, Schlafen auf dem Campus) und erwartet auch so einiges (es werden immer mehr Meinungsabfragen und Tätigkeiten, die gleichzeitig erledigt werden müssen, an die Mitarbeiter gestellt). Aber Mae macht dies alles Freude - sie fühlt sich wichtig und bestätigt!
Aber sie nimmt die Kritiken ihrer Mitmenschen, dass sie nämlich nur noch im Internet existieren würde und in der realen Welt nichts leisten würde, natürlich nicht ernst.

 

Meine Meinung:

Sprachlich hat mir der Roman sehr gut gefallen. Der Autor schreibt detailliert, aber nicht zu detailliert, und nachvollziehbar. Die Charaktere wirken echt und lebendig.

Das Ende der Story ist auf jeden Fall die logische Konsequenz und verdient somit ausdrückliches Lob.

 

Kritikpunkte:

Die Story wird sehr "geradlinig" erzählt, so dass sie an sich etwas sehr vorhersehbar ist und zu weilen das Gefühl vermittelt etwas zu lang zu sein.
Die Protagonistin wirkt sehr naiv. Ja, klar sie "rutscht" da von einem Gadget ins Nächste und gibt freiwillig immer mehr von ihrer Persönlichkeit preis und teilt ihr komplettes Leben online mit der kompletten Community. Aber dass sie die Ansichten ihrer Angehörigen, die nicht auf diesem Hype, alles im Internet veröffentlichen zu wollen, mitreiten, so gänzlich unreflektiert von sich weist, finde ich nun doch etwas sehr unrealistisch. Sie merkt auch nicht, dass sie sich zu persönlichen Gesprächen, um sich eine Auszeit aus ihrem permanent veröffentlichen Leben heraus zu schinden, auf der Toilette verstecken muss, und das trotz der allseits gepriesenen Gläsernheit.
Leider werden die Konsequenzen, dass wenn z.B. Mae bei ihren Kunden ebenfalls ihre persönliche Meinung zu allen gesendeten Fragebögen ausfüllt oder sich bei ihren Kunden in deren Mailing- und sonstige Listen eintragen lässt, zu wenig bzw. gar nicht ausgearbeitet.

 

Fazit: Aber dennoch insgesamt kein schlechtes Buch, das man gut und gerne lesen kann.

 

Kommentare

wandagreen kommentierte am 20. August 2014 um 01:34

Verwirrend. Der Sinn deines vorletzten Satzes erschliesst sich mir nicht ganz.