Rezension

Modernes Großstadtmärchen

Madame Cléo und das große kleine Glück - Tanja Wekwerth

Madame Cléo und das große kleine Glück
von Tanja Wekwerth

Madame Cléo war einmal ein erfolgreiches Model, das für Coco Chanel gelaufen ist. Heute kann sie kaum noch ihre Miete für ihre Berliner Altbauwohnung bezahlen. Da demnächst eine Mieterhöhung ansteht, kommt sie auf die Idee, ein Zimmer unter zu vermieten. Nach ein paar Bewerbern wird klar, das Zimmer bekommt Adamo mit seiner kleinen Tochter Mimi. Die drei ergeben ein tolles Team. Als Mimi eines Tages einen Rucksack voller Geld anschleppt, scheint dies die Lösung ihrer Probleme zu sein. Doch woher kommt das Geld? Cléo und Mimi kommen auf die Idee, mit dem Geld könnte man auch etwas Gutes tun und so keine Schuld auf sich laden. Also besorgen sie sich Briefumschläge und machen sich ans Werk.

Dieses Buch ist sehr zauberhaft geschrieben. Die Autorin bewirkt durch ihren bildhaften Schreibstil, dass man sich sofort in die Geschichte hinein versetzten kann. Man meint, mitten in der WG zu leben und kann den Protagonisten bei ihrem Treiben und der Verwirklichung ihrer Träume zuschauen. Und da gibt es so einige Träume! Die Handlung ist so herzerwärmend und liebevoll gestaltet, dass ich gerne noch ein bisschen in der WG verweilen würde. Dadurch, dass Cléo in den 60er Jahren für Coco Chanel gelaufen ist, kann sie natürlich so einiges über sie berichten. Das war wohldosiert und sehr interessant. Das Buch verzaubert vom ersten Moment an und bereitet unbeschwerte, verträumte und wunderschöne Lesestunden. Ein echter Lesegenuss und eine klare Leseempfehlung!