Rezension

Mögen die Spiele beginnen

Das Rachespiel - Arno Strobel

Das Rachespiel
von Arno Strobel

Bewertet mit 5 Sternen

Frank Geissler führt ein sehr zufriedenes Leben in Tier. Beruflich ist er erfolgreich und mit Frau und Kind auch privat glücklich. Das ändert sich jedoch schlagartig, als er in seinem Briefkasten einen Umschlag findet, in dem sich ein USB-Stick befindet. Zwar weiß er nicht, von wem der Stick kommt, doch seine Neugierde siegt und er schließt ihn an seinen PC an. Er wird auf eine Website umgeleitet und sieht dort einen Mann, nackt und festgekettet. Neben diesem ein Käfig voller Ratten - und die Information, dass Frank den Mann retten könne, wenn er bereit wäre, ein Spiel zu spielen. Frank hält das ganze für einen Scherz und schließt die Website. Kurz darauf wird vom Fund einer Leiche berichtet, bei der es den Anschein hat, als wäre sie von Nagern attackiert worden. 

 

Frank ist klar, das ist kein Spiel, dass jemand mit ihm spielt, das ist die grausame Wirklichkeit und wenn er nicht will, dass seiner Familie etwas passiert, muss er das Spiel mitspielen. Kurz darauf trifft er an einer Bunkeranlage auf seine Freunde aus Kindertagen - Jens, auf Grund seiner roten Haare "Kupfer" genannt, Torsten, der als Kind nur "Fozzie" hieß und Manuela. Sie alle haben Familie und Menschen, die sie lieben und all diese sind durch den Spielmacher bedroht. Gemeinsam müssen sie das Spiel spielen, denn vor vielen Jahren begingen sie alle gemeinsam einen großen Fehler, dessen Nachwirkungen bis in die heutige Zeit reichen. 

 

Doch sobald sie die alte Bunkeranlage betreten wissen sie, dass sie in der Falle sitzen, denn ein Herauskommen ist erst möglich, wenn der Spielmacher dies zulässt und der Spielmacher hat ganz eigene Vorstellungen zu seinem Spiel. Alle vier haben die Möglichkeit innerhalb eines bestimmten Zeitrahmens Punkte zu gewinnen - vier gibt es insgesamt, doch nur wer zwei Punkte sein Eigen nennt, rettet sich und seine Lieben, wer nur einen Punkt erringt, rettet lediglich sein eigenes Leben und wer keinen Punkt erzielt, der ist des Todes am Ende des Spieles. Mögen die Spiele beginnen ...

 

 

Mögen die Spiele beginnen! Der Plot wurde spannend und abwechslungsreich erarbeitet. Besonders gut hat mir gefallen, dass sich erst nach und nach, mittels kurzer Passagen, welche in die Vergangenheit führten, offenbart, warum die vier Erwachsenen dieses "Spiel" spielen müssen und dass dieses Spiel durchaus als "gerechte" Strafe anzusehen ist, für das was sie als Kinder getan haben. Die Figuren wurden facettenreich und authentisch erarbeitet. Besonders gut haben mir die Figuren des Frank und Torsten gefallen, Torsten, weil er kein Blatt vor den Mund nimmt und bereit ist mit dem Kopf durch die Wand zu  gehen, nur um die zu retten, die er liebt und Frank, weil er trotz dieser nervenaufreibenden Situation meist einen kühlen Kopf bewahrt und versucht sich mittels seines Verstandes innerhalb des Spieles zu orientieren. Den Schreibstil empfand ich als sehr spannend arbeitet, sodass ich mich kaum von dem Buch lösen konnte. Abschließend kann ich sagen, dass mir das Buch sehr fesselnde Lesestunden bereitet hat - ABER: Ich mir wohl bei nächster Gelegenheit mal den Herrn Strobel schnappen muss, um ihm meine Meinung zur Tierquälerei (insbesondere bei Katzen) zu verklickern.