Rezension

möglichst früh lesen

Dinge, die ich am Anfang meiner Karriere gerne gewusst hätte -

Dinge, die ich am Anfang meiner Karriere gerne gewusst hätte
von Mirijam Trunk

Bewertet mit 4 Sternen

Miriam Trunk beschreibt sich zunächst als überaus previligiert, auf Grund ihrer Hautfarbe, ihres Elternhauses und weiterer Faktoren. Sie erklärt in verschiedenen Kapiteln Modelle und Strukturen wie Prägung und Erziehung sowie daraus resultierende Folgen auf der Karriereleiter. Hierfür erzählt sie nicht nur Erlebnisse aus ihrem Leben, sondern auch von gut einer handvoll anderer ausgesprochen erfolgreicher Frauen, mit denen sie Solidarität oder auch so etwas wie Freundschaft verbindet. Zu jedem Thema finden sich Auszüge aus geführten Gesprächen und immer wiederkehrend damit verbunden auch angepriesene Publikationen eben dieser Gesprächspartnerinnen. Das Buch soll sich an junge Frauen richten, ihnen, so lässt der Buchtitel eindeutig erwarten, schon Hilfestellung bieten vor dem ersten Job. Ich bin mir nicht sicher, ob tatsächlich so viel Neues weitergereicht wird durch die gemachten und beschriebenen Erfahrungen der letzten Jahrzehnte der Vorgstellten und der Erkenntnis, dass Netzwerke unter Frauen hilfreich sind. Auch viele vorgestellte Modelle dürften schon in der Oberstufe in verschiedenen Kursen besprochen worden sein. Ein wenig übertrieben waren für mich auch die vielen Anglizismen und das krampfhafte Bemühen ums korrekte Gendern. Für mich haben sich da nicht wirklich neue Erkenntnisse ergeben; dafür bin ich wohl schon zu alt und habe einiges des Erzählten selber erlebt.Nach Lesen der Leseprobe hatte ich auch etwas anderes erwartet, wie beispielsweise konkrete und praktische Tipps und weniger Selbstdarstellung Stellenweise fand ich das Buch anstregend zu lesen, beispielsweise wenn immer wieder „Interviews“ mit den Immerselben und ihren genannten Büchern fetzenweise eingeflochten wurden. Für jemanden*innen, der gerade begonnen hat zu studieren, werden wahrtscheinlich verschiedene Aspekte angesprochen, die vorher noch nicht so bewusst bedacht wurden, so dass ich dieser Zielgruppe das Buch empfehlen würde.