Rezension

Mörderhatz à la Christie

Mord auf der Kreuzfahrt -

Mord auf der Kreuzfahrt
von Nicholas Blake

Bewertet mit 5 Sternen

Nicholas Blake oder Cecil Day-Lewis, der Vater von Daniel Day-Lewis brachte 1959 „The widow’s cruise“ in England heraus, 1967 folgte dann die deutsche Ausgabe „Scotland Yard reist mit“. Jetzt verlegt Klett-Cotta die Bücher von Nicholas Blake neu. Dass dieses Buch schon früher erschienen ist, merkt man dem Buch natürlich an. Dennoch ist es aber ein richtig guter Roman. Warum auch nicht. Dieser alte Charme, ich liebe dies einfach. 

Ich habe mich während der Lektüre sehr an Agatha Christie erinnert gefühlt, was für mich sehr schön war. 

Ein Kreuzfahrtschiff bietet die überschaubare Kulisse dieses Krimis, auf diesem möchte Clare Massinger, die Partnerin des Detektivs Nigel Strangeways eine kreative Flaute überbrücken und gleichzeitig neue Inspiration, neue Ideen finden, mit Hilfe ihres Partners, der diese Reise für sie beide gebucht hatte. Und natürlich können Detektive nicht einfach nur reisen. Die Mitreisenden auf dem Schiff sind ein interessantes, wie auch außergewöhnliches Sammelsurium, welches der Leserschaft psychologisch durchdacht serviert wird, die Landgänge der Kreuzfahrenden in der Ägäis wirken dazu noch einmal spannungserzeugend, wie sie aber auch interessant sind, denn die Beschreibungen hierzu sind dem Autor Cecil Day-Lewis/Nicholas Blake absolut gelungen, so dass das Buch nicht nur ein Krimi ist, sondern zu einem gewissen Teil auch eine Reisebeschreibung. Eine schöne und gelungene Gemengelage, welche durchaus an andere Bücher erinnert.

Tolles Personal, ein interessanter und auch sympathischer Ermittler, eine schöne und spannende Kulisse, was will das Herz eines Krimiliebhabers mehr. Und dazu richtig interessant gezeichnete Charaktere, die das Krimiratespiel spannend und psychologisch interessant gestalten.

Ich habe mich hier sehr gut unterhalten gefühlt und kann nur jedem, der die Christie toll findet, raten, zu diesem Buch und sicher auch zu den restlichen Werken des Autors zu greifen, denn hier gibt es diese schöne Stimmung in diesen verstaubten, aber nicht uninteressant gewordenen alten Krimis zu bewundern und es gibt die Möglichkeit diese bezaubernde Stimmung bei der Lektüre zu genießen, sich entspannt zurückzulehnen und sich einfach diesem betörenden Charme hinzugeben. Schööön!