Rezension

Mörderin oder Opfer?

Die stille Kammer - Jenny Blackhurst

Die stille Kammer
von Jenny Blackhurst

Bewertet mit 3 Sternen

Vor drei Jahren wurde Susan Webster angeklagt, ihren kleinen Sohn ermordet zu haben. Sie wurde verurteilt und eingesperrt. Wieder entlassen beginnt sie als Emma Cartwright ein neues Leben - bis sie einen Brief mit einem Foto eines etwa dreijährigen Jungen erhält, auf dessen Rückseite steht: Dylan - Januar 2013. Ist es wirklich ein Foto ihres Sohnes - und wenn ja, bedeutet das, dass Dylan lebt?

Die Geschichte beginnt spannend und zieht den Leser in den Bann, weil man wissen will, was damals wirklich passiert ist. Durch Susans Erinnerungen scheint es immer unwahrscheinlicher, dass sie damals wirklich für den Tod ihres Sohnes verantwortlich war. Doch was ist dann wirklich passiert und wie konnte es vertuscht werden? In einem Nebenstrang wird in Rückblenden die Geschichte einiger junger Männer erzählt, die ein weiteres Verbrechen nach sich zieht. Doch wie hängen diese beiden Stränge zusammen? Das Miträtseln hat mir hier sehr viel Spaß gemacht.

Leider fand ich Susan in vielen Dingen viel zu naiv, gerade für jemanden, dem so Schlimmes widerfahren ist. Auch fand ich ihre eigenen Ermittlungen oft sehr unrealistisch, so dass das Buch ab der Hälfte für mich eher unglaubwürdig wurde. Auch die Auflösung fand ich eher nervig als sinnvoll. Das Buch ist gut geschrieben und die Geschichte lässt den Leser gespannt mitfiebern, gleitet für mich aber ab einem gewissen Punkt leider zu sehr ins Unglaubwürdige ab.