Rezension

Mörderisch gut

Mörderische Schärennächte - Viveca Sten

Mörderische Schärennächte, 3 Audio-CDs
von Viveca Sten

Bewertet mit 4 Sternen

~~Für mich war dies das erste Buch von Viveca Sten aus der "Thomas Andreasson" - Reihe, für ihre Hauptperson war dies jedoch schon der 4. Fall. Wer also gern die Reihenfolge einhalten möchte, was ich normalerweise auch immer tue, wenn ich vorher weiß, dass es sich um eine Bücherreihe handelt, dann hier eine kleine Hilfe:
1. Tödlicher Mittsommer
2. Tod im Schärengarten
3. Die Toten von Sandhamn
4. Mörderische Schärennächte

Es handelt sich ja um einen Schweden-Krimi und als solcher kommt er auch etwas ruhiger daher, nicht so reißerisch-actiongeladen wie manch andere Bücher aus diesem Genre. Es wird auch viel Wert darauf gelegt, das Leben der Menschen zu beschreiben, deren Gefühlswelt, ihre Konflikte. Das mag ich sehr an diesen Krimis. Vor allem dann, wenn es um eine Reihe geht.
Man erfährt hier in Rückblicken, dass Thomas früher bei der Wasserschutzpolizei war und seit dem plötzlichen Tod seiner kleinen Tochter große Eheprobleme hatte. Außerdem scheint er beim Lösen seines letzten Falles am Ende in arge persönliche Bedrängnis geraten zu sein, wobei er fast gestorben wäre. Man versteht natürlich das Buch auch ohne große Vorkenntnisse, aber ich habe schon das Gefühl, ich hätte was verpasst - was sich aber ja ohne Probleme noch nachholen lässt.

Zur Geschichte:
Der Student Markus Nielsen wird von einer Freundin tot aufgefunden, alles deutet auf einen Selbstmord durch Erhängen hin. Komisch ist nur, dass sein Laptop spurlos verschwunden ist.
Thomas Andreasson kann mit seinem Team zunächst keine Ermittlungen einleiten, da sie am Tatort keine verdächtigen Spuren entdecken können.
Sie finden nur heraus, dass Markus kurz vor seinem Tod mit verschiedenen Männern Interviews geführt hat. Einen dieser Männer besuchen sie und er erklärt ihnen, dass der Student eine Arbeit über die frühere Zeit beim Militär schreiben wollte. Dazu hätte er ihm einige Fragen beantwortet.
Es dauert nicht lange und es gibt den nächsten Todesfall, der zunächst auch wie ein Selbstmord wirkt. Doch es steckt mehr dahinter.
In einer verlassenen Militärbasis der Küstenjäger endet schließlich die Suche nach einem geheimnisvollen Rächer.

Meine Meinung:
Die Geschichte ist sehr spannend und ich bin sehr lange im Dunkeln getappt in Bezug auf den Täter. Viveca Sten führt den Leser gekonnt auf falsche Fährten.
Die Story wird in der Gegenwart und gleichzeitig - durch geschickte Einstreuung von Tagebucheinträgen - aus der Vergangenheit erzählt. Das hat mir bestens gefallen.
Der Erzählstil ist flüssig und der Sprecher machte seine Sache sehr gut. Seine ruhige Art passte super zu dem Buch.
Ich hätte mir gewünscht, vorher die anderen drei Bücher der Reihe gehört / gelesen zu haben, denn mir sind die Protagonisten sehr sympathisch und ich möchte gerne mehr von ihnen erfahren.

Fazit:
Ein sehr guter Krimi mit einem interessanten, wenn auch erschreckenden Thema. Dafür vergebe ich mal 4 von 5 Sternen.