Rezension

Mörderische SMS

Reflexion - Markus Heitz

Reflexion
von Markus Heitz

Bewertet mit 5 Sternen

Der 31-jährige Charles Egon Mischke ist nach einer Dienstreise mit dem ICE in Richtung Heimat unterwegs. Der Angestellter einer Firma, die alte historische Häuser zu High-Class-Wohnungen umbaut, freut sich sehr darauf, wieder bei seiner Freundin sein, denn er hat seine Annika schon vermisst. Aber ehrlich, so eine Bahnfahrt ist jetzt nicht unbedingt aufregend und so schaut man, in dem Fall Charles, sich schon mal seine Mitfahrer an. Eine Frau erregt seine Aufmerksamkeit denn zumindest ihre Rückenansicht ist nicht zu verachten.

 

Etwas merkwürdig ist jedoch, dass die Frau eine SMS schreibt, die Charles unerlaubterweise mitliest und anschließend das Handy auseinandernimmt und entsorgt. Als sie kurz darauf auch noch den ICE verlässt, ist seine Neugierde natürlich geweckt, denn er will schon gerne ergründen, warum die Frau ein gutes Handy entsorgt und was es mit diesem merkwürdigen Paket auf sich hatte, von welchem in der SMS die Rede war. Zum Unglück des jungen Mannes handelt es sich bei der ominösen SMS um einen augenscheinlichen Mordauftrag. Keine Frage, damit wird Charles umgehend zur Polizei gehen, sobald er Zuhause angekommen ist, doch dann wird er von einem Mann angesprochen. Dieser outet sich offen als der Empfänger SMS, der noch weitere Informationen benötigt. In seiner Not, gibt Charles sich selbst als Zielperson aus.

 

Charles geht davon aus, dass sich alles klären wird, zumal er noch umsteigen muss und den Killer so abhängen kann - doch damit täuscht er sich, denn nach dem Umstieg verschwindet nicht nur das Foto, dass er vom Killer gemacht hat, nein, auch der Killer selbst ist mit an Bord. Es gelingt Charles, diesen zu überwältigen und in Notwehr zu töten - doch schnell steht fest, dass er nicht allein gearbeitet hat, sondern über eine Art Netzwerk. Fest steht für ihn: er hat 24 Stunden Zeit das ursprüngliche Opfer zu suchen und zu retten, ansonsten ist es des Todes und das kann Charles nicht zulassen. Was er jedoch noch nicht ahnt - der Preis, denn er für diese "gute Tat" zahlen muss, ist verdammt hoch, eigentlich viel zu hoch ...

 

 

Mörderische SMS! Der Plot wurde rasant und abwechslungsreich erarbeitet. Besonders gut hat mir gefallen, wie dieser einfache Mann es tatsächlich (eher zufällig) schafft hinter ein Mordkomplott zu kommen und alles daran setzt, dieses zu verhindern, auch wenn er nicht weiß, wer das Opfer ist und ob derjenige nicht vielleicht sogar den Tod "verdient" hat. Die Figuren wurden facettenreich und authentisch erarbeitet. Imponiert hat mir die Figur des Charles, denn in diesem normalen Mann steckt mehr, als es auf den ersten Blick erscheint. Doch auch die Auftraggeberin des Killers empfand ich faszinierend erarbeitet und ehrlich, ich habe bis zum Ende nicht gewusst, was hinter dieser Figur steckt. Den Schreibstil kann ich nur als fesselnd beschreiben, sodass ich abschließend sagen kann, dass mir das Buch spannende Lesestunden bereitet hat.