Rezension

Mörderisches Blues-Festival

Mordsblues - Ulrike Busch

Mordsblues
von Ulrike Busch

Bewertet mit 5 Sternen

Als am Abend kurz nach seinem Auftritt beim Blues-Festival in St.-Peter-Ording die norddeutsche Bluesgröße Hark Nansen an der Seebrücke tot aufgefunden wird, versuchen die Ermittler Tammo Anders und Fenna Stern alles, damit die eh schon aufgeheizte Stimmung auf dem Festival nicht eskaliert. Dann wird auch noch die Bassgitarristin Dora Jakobs erstochen unter der Brücke gefunden.

Ist den Beiden das Gemunkel über eine angebliche Affäre zum Verhängnis geworden? Oder haben die Zwistigkeiten zweier Szene-Getränke-Hersteller etwas mit dem Tod der Beiden zu tun?

 

Endlich haben zwei meiner Lieblingsermittler in gleich zwei Mordfällen zu ermitteln. Ich mag die Beiden, die so herrlich menschlich und natürlich rüber kommen ab dem ersten Fall, den wir zusammen gelöst haben. Aber auch die anderen Personen mitsamt dem Hund, die in diesem Familienverbund leben, haben einen Platz in meinem Herzen gefunden. Ich mag es einfach, wenn ich außerhalb es Falles auch mehr Privates von den Ermittlern erfahre.

Bei diesem Fall, bzw. den beiden Todesfällen, die Fenna und Tammo hier aufzuklären haben, ist es gar nicht so einfach hinter die Fassaden zu schauen. Es gibt einige Verdächtige, einiges an Motiven, es muss in die verschiedensten Richtungen ermittelt werden. Obwohl hier auf der einen Seite beim Festival die Stimmung überzukochen droht, ist die Spannung hier eher leise und doch packend eingeflochten.

Mit ihrem unverwechselbaren Schreibstil schafft es Ulrike Busch wie immer, mich schnell in die Geschichte hineinzuziehen, die mich dann bis zum Schluss nicht mehr los lässt. Genau so ist es auch hier wieder. Ich schaue den Ermittlern über die Schulter, versuche mit ihnen zusammen die Motive zu finden und abzuklären. Ich hatte zwar bald einen leisen Verdacht, der sich aber erst ganz zum Schluss wirklich bestätigt hat.

Zwei Dinge haben mir außer dem Kriminellen in diesem Band sehr gefallen. Zum einen stellt Ulrike Busch mir ihre Stamm-Protagonisten vor der Geschichte schon mal vor. Zum anderen erfahre ich hier auch einiges über die hessische Bluesszene, wie sie in diesen Fall hinein spielt.

Fenna und Tammo haben mir auch diesmal spannende Lesestunden geschenkt, und sich ihren Feierabend redlich verdient. Und ich freue mich heute schon auf unser nächstes Zusammentreffen in St.-Peter-Ording am Nordseestrand.