Rezension

Momentaufnahme des Lebens

Und dann kam Paulette - Barbara Constantine

Und dann kam Paulette
von Barbara Constantine

Bewertet mit 5 Sternen

Barbara Constantines Roman "Und dann kam Paulette" hat mich von der ersten Seite gefangengenommen. Ihr gelang es mit wenigen Worten die Protagonisten zu charakterisieren und den Ort des Geschehens vor dem inneren Auge lebendig werden zu lassen - eine französische Kleinstadt mit Café und Restaurant am Marktplatz und einer berufsbildenden Schule. Und dann entwickelt sich die Geschichte so, dass ich mich in eine französische Tragikkomödie hineinversetzt fühlte - die Schattenseiten des Lebens werden nicht ausgespart, aber dennoch lässt sich das Leben mit etwas Humor genießen - irgendwann und irgendwie lässt sich eine Lösung für jedes Problem finden.

Im Mittelpunkt steht der Witwer Ferdinand, der nach dem Auszug seines Sohnes mit dessen Familie nun ganz allein auf einem großen Hof lebt - und im Haus stehen nun etliche Zimmer leer. Und es kommt, wie es kommen soll - im Ort suchen einige, quer durch die Altersgruppen, eine neue Bleibe. Manche der neuen Mitbewohner werden dann aber auch wegen ihrer Kenntnisse gebraucht.

Mir gefiel der Schreibstil besonders gut - auch wenn von einigen negativen Ereignissen (Mittellosigkeit, Scheidung, Demenz, Tod) berichtet wird, so wird der Text selbst nie negativ. Nichts wird übermäßig dramatisiert, aber auch nicht unbedingt verschönert, sondern es gehört einfach dazu. Und so für mich die Grundstimung: auch mit den Schattenseiten bleibt das Leben lebenswert.

Nur die im Buch 2013 angegebene Internetadresse existiert nicht mehr.