Rezension

Monsterbuch zum Mitraten

Was fressen Monster? - Johannes Büchs

Was fressen Monster?
von Johannes Büchs

Bewertet mit 5 Sternen

Inhalt:
Was fressen Monster? Mit dieser interessanten Frage setzt sich das gleichnamige Bilderbuch von Johannes Büchs und Constanze von Kitzing auseinander. Auf etwa 30 Bildern lernen wir nicht nur die unterschiedlichsten Monster, sondern auch deren außergewöhnliche Essvorlieben kennen. Und erhalten dabei Antworten auf Fragen wie: Essen Monster wie wir von Tellern und mit Messer und Gabel? Gehen Monster in Schnell-Imbisse? Oder fressen Monster wirklich Menschen und Tiere? Auf all diese Fragen und noch viel mehr werdet ihr in diesem Bilderbuch eine Antwort finden – allerdings eine Antwort, mit der ihr so nie gerechnet hättet!

Meine Meinung:
Dieses Bilderbuch hat mich bereits wegen des Covers angesprochen. Der Titel ist in einer sehr ansprechenden Schrift dargestellt und darunter ist eine einzige Illustration: Ein sehr niedliches Monster, das an einem gedeckten Tisch sitzt und auf das Essen wartet. Das hat mich natürlich – wie vermutlich auch euch – sehr neugierig auf die Antwort der Frage, die bereits im Titel gestellt wird, gemacht.
Als ich das Buch zum ersten Mal durchgeblättert habe, ist mir direkt aufgefallen, dass es ganz ohne Text auskommt. Das finde ich persönlich ganz toll, denn dadurch bieten sich vielfältige Möglichkeiten des Einsatzes an (erfahre dazu unten mehr). Die Illustrationen sind, wenn man genau hinschaut, auch sehr aussagekräftig und lassen meist nur wenige Interpretationen zu. Das Buch ist so aufgebaut, dass man ganz zu Beginn und ganz zum Ende eine doppelseitige Illustration mit fast allen Monstern, die im Buch vorkommen, sieht. Am Anfang sind sie eindeutig sehr hungrig, halten Besteck in der Hand und schauen gierig. Am Ende sind sie gut gesättigt und lassen im Chor ein lautes ‚RÜÜÜLPS‘ heraus. Aber was passiert dazwischen? Sie fressen! Jedem Monster werden zwei Doppelseiten gewidmet. Auf der ersten Doppelseite wird das Monster in einer bestimmten Szene dargestellt, teilweise ist es aber auch versteckt. Hier können von den Betrachtern Vermutungen darüber angestellt werden, was das Monster nun fressen wird. Auf der zweiten Doppelseite erfolgt dann die Auflösung, die meist sehr überraschend ist. Die Illustrationen selbst sind sehr hübsch anzuschauen. Sie sind in auffallenden Farben gehalten, die allerdings meist nicht die ganze Doppelseite ausfüllen (oft bleibt der Hintergrund weiß). Außerdem sind die Bilder nicht mit unnötigen Details überladen, sondern auf das wesentliche reduziert. Das ist gerade für Kinder, die sich schwer konzentrieren können oder mit überladenen Bildern nicht klarkommen, eine große Hilfe. Die Monster selber sehen eher süß als furchteinflößend aus. Außerdem erinnern einige auch an Tiere. Ich finde das Bilderbuch sehr gelungen. Es bleibt spannend bis zum Schluss, regt zum genauen Hinschauen, zum Beschreiben und zum Raten an und ist daher interaktiv und ansprechend zugleich. Von mir bekommt das Buch 5 Sterne und ein ‚sehr zu empfehlen‚.

Besondere Einsatzmöglichkeiten:
Da das Bilderbuch ohne Text auskommt, bietet es sich sehr für die Arbeit in Kindergarten und Grundschule an. Im Kindergarten kann die Visual Literacy der Kinder entwickelt oder gefördert werden. Außerdem können die Kinder zum Sprechen und Erzählen angeregt werden und haben sicherlich viel Spaß, zu raten, was die Monster fressen werden. Außerdem kann als Nachbereitung ein Bild mit einem eigenen Monster und eigenen Ideen gemalt werden. Auch in der Grundschule kann mithilfe des Buches das Erzählen gefördert werden. Außerdem können die Schüler mithilfe des Buches üben, Bilder zu beschreiben. In Klasse 3 und 4 könnten die Bilder als Schreibanlass verwendet werden. Auch in der Arbeit mit Kinder, die Deutsch als Zweitsprache erwerben oder im Englischunterricht bietet sich die Arbeit mit dem Bilderbuch an.