Rezension

Monstermäßig gut und so genial!

Die Mitternachtsschule - Hendrik Lambertus

Die Mitternachtsschule
von Hendrik Lambertus

Bewertet mit 5 Sternen

Witzige Schulgeschichten habe ich schon immer unheimlich gerne gelesen. Als ich beim Stöbern auf „Die Mitternachtsschule“ gestoßen bin, konnten das coole Cover und der sehr vielversprechend klingende Klappentext meine Neugier sofort wecken. Hier war ich mir absolut sicher, dass das neue Kinderbuch von Hendrik Lambertus ganz genau das Richtige für mich sein wird. Von dem Autor hatte ich bisher noch kein Buch gelesen, „Die Mitternachtsschule“ sollte also mein erstes Werk von ihm werden.

 

Milan Finstermann ist mit seinem Vater Jürgen gerade nach Klein-Waldstedt gezogen. Kurz vor Schulbeginn erhält Milan einen äußerst merkwürdigen Brief von seiner neuen Schule, der ihm ziemliche Rätsel aufgibt. Was ist das denn für eine Schule, in der der Unterricht um Mitternacht startet? Noch in derselben Nacht macht sich Milan auf zum Friedhofswinkel 1. An diesem seltsamen Ort soll sie sich befinden, seine neue Schule. Sehr schnell wird Milan klar, warum die Unterrichtszeiten so ungewöhnlich sind und wieso seine Mitschüler aussehen wie die Figuren seines liebsten Sammelkartenspiels Marvelous Monsters: Seine neue Schule ist eine Monsterschule!

 

Was für ein tolles Buch! Meine Erwartungen wurden hier komplett erfüllt, ich bin richtig begeistert von „Die Mitternachtsschule“. Als das Buch bei mir eintraf, hatte ich mich sofort darauf gestürzt und es dann quasi in einem Rutsch durchgelesen. Es liest sich echt super, Hendrik Lambertus hat einen sehr locker-leichten und wunderbar spritzigen Schreibstil.

 

Wenn man das Buch aufschlägt und mit dem Lesen beginnt, ist man sofort mittendrin im Geschehen. Schon gleich zu Anfang erhält unser Protagonist Milan Finstermann diesen äußerst merkwürdigen Brief von seiner neuen Schule, bei welchem es sich eigentlich nur um einen Scherz handeln kann. Ich meine: Schulbeginn um Mitternacht? Und was soll das heißen, Maden und Würmer sind nicht erwünscht? Warum wird extra darauf hingewiesen? Ist doch logisch, dass Milan Maden und Würmer nicht mit in die Schule bringt. Und als Imbiss natürlich schon mal gar nicht.

 

Noch in derselben Nacht wird sich Milan auf den Weg zum Friedhofswinkel machen, wo sich seine neue Schule befinden soll. Zu dem Zeitpunkt ahnt er noch nicht, was für ein tolle und großartige Zeit ihn erwarten wird. Und uns Leser natürlich auch!

 

Milans neue Schule ist einfach nur abgefahren. Ich persönlich hätte mich als Schülerin vermutlich nicht dort reingetraut, ich bin der totale Hasenfuß, aber über das Lesen habe ich diese außergewöhnliche Schule natürlich liebend gerne besucht. Milan ist da eindeutig mutiger als ich, er betritt das dunkle, gruselige Schulgebäude und stolpert mitten hinein ins Abenteuer.

 

Ich war hier beim Lesen immerzu am Staunen, auf was für tolle und originelle Ideen Hendrik Lambertus gekommen ist. Hier folgt wirklich einem fantasievollen Einfall dem nächsten. Am liebsten würde ich euch da nun so viel erzählen, weil ich einfach so begeistert bin. Da ich aber nicht zu viel von der Handlung verraten möchte, werde ich euch nur mal einen kleinen Vorgeschmack darauf liefern, was euch hier so zwischen den Buchdeckeln erwarten wird.

 

Der Klappentext verrät ja schon, dass es sich bei Milans neuer Schule um eine Monsterschule handelt. Wie man sich denken kann, sind die Schüler einer solchen Schule keine Menschen. Kobolde, Vampire, Werwölfe, Mumien, Skelette und noch so viele Spukgestalten mehr begegnen einem hier. Einfach nur Wahnsinn, auf was für eine bunte Truppe wir gemeinsam mit Milan in der Mitternachtsschule stoßen werden. Hier hat der Autor seiner Fantasie wirklich ganz ihren freien Lauf gelassen.

 

Einige von Milans neuen Mitschülern haben es übrigens faustdick hinter den Ohren und sind stets aufs Streiche spielen aus. Laute Lacher für uns Leser sind da garantiert! Total klasse fand ich ja die Unterrichtsfächer. Wald- und Kreaturenkunde, Tiefere Mathematik, Zaubertrankmischen, Geisterkunde...also, das nenne ich mal einen ungewöhnlichen und verdammt coolen Stundenplan. Oder? Ja, definitiv. :D

So kreativ wie die Fächer sind auch die Lehrer. Ich kann mich da nur immer wieder wiederholen, das Buch sprüht nur so vor fantasievollen Ideen.

Sehr amüsant fand ich ja Milans ziemlich verpeilten Vater Jürgen. Also, ich glaube, so einen gechillten Papa hätten die meisten Kinder nur zu gerne. ;)

 

Hellauf begeistert bin ich auch von dieser leicht gruseligen Atmosphäre. Als unheimlich würde ich das Buch nicht so wirklich bezeichnen; Angst haben wird hier vermutlich keiner, aber dafür jede Menge Spaß. Die Story ist so witzig und schaurig-schön! Und spannend. Mitfiebern ist hier auf jeden Fall Programm. So wird ein sehr seltsamer Schulinspektor namens Zacharias Moder von der Mitternachtsbehörde der Schule seinen Besuch abstatten, um nach dem Rechten zu sehen. Dass mit diesem Moder etwas nicht stimmt, ist sofort klar. Ebenfalls äußerst verdächtig verhalten tut sich die Schuldirektorin Frau Dr. Nocturn. Und als wären das nicht schon Geheimnisse genug, die es zu lüften gilt, kommen dann noch diese komischen Geräusche aus dem Heizungskeller hinzu. Diesen zu betreten ist übrigens strengstens verboten. Aber warum? Was geht in der Mitternachtsschule nur vor sich?

 

Hört sich doch richtig gut und spannend an, oder? Nun, das ist auch! Sehr schön finde ich auch die Botschaft, die das Buch enthält: Auch wenn man total verschieden ist und nicht der gleichen Art angehört, kann man trotzdem befreundet sein und jede Menge Spaß zusammen haben.

 

Was ich natürlich auch unbedingt noch erwähnen und loben muss, ist die liebevolle Innengestaltung des Buches. Es ist großartig aufgemacht. Jede Seite besitzt eine Illustrationen. Seien es die kleinen Randverzierungen oder die vielen wundervollen farbigen Illustrationen – alle sind sie toll anzusehen und sie schaffen eine ganz besondere Atmosphäre. Die Story von Hendrik Lambertus plus die Illustrationen von Alexandra Helm – das harmoniert einfach nur perfekt und sorgt für einen herrlichen Grusel-Monster-Lesespaß!

 

Für Mädchen und Jungen ab 8 Jahren bietet sich das Buch prima zum Selberlesen an. Die Kapitel sind angenehm kurz und die Schrift schön groß. Deutlich älteren Lesern kann ich das Buch aber auch sehr ans Herz legen. In meinen Augen ist „Die Mitternachtsschule“ für jedermann, egal ob Groß oder Klein, absolut lesenswert.

 

Ich hoffe ja nun sehr, dass es noch eine Fortsetzung geben wird. Wenn dem nicht so ist, wäre ich ja schon ziemlich enttäuscht. Das Buch macht einfach so viel Lust auf mehr, da giert man förmlich nach Nachschub. Zumindest ist es bei mir so. :D

 

Fazit: Monstermäßig gut und so genial! Mich konnte „Die Mitternachtsschule – Erste Stunde Geisterkunde“ von den ersten Seiten an verzaubern. Die Story ist witzig und spannend, sie ist sehr fantasievoll und herrlich schräg. Ich war hier immerzu am Schmunzeln und habe ohne Ende mitgefiebert. Hellauf begeistert bin ich auch von den wundervollen Illustrationen, die das Geschehen im Text wunderbar wiedergeben und für eine ganz besondere Atmosphäre sorgen. Ein tolles Buch über Freundschaft, Toleranz, Mut und Zusammenhalt, welches total gute Laune und große Lust auf mehr macht. Hier vergebe ich sehr gerne volle 5 von 5 monsterhaften Sternen!