Rezension

Mord auf Sylt

Dünengeister - Nina Ohlandt

Dünengeister
von Nina Ohlandt

Bewertet mit 5 Sternen

Schauplatz Sylt: Eine Düne nahe des Besitzes der Familie Melander gibt nach Jahrzehnten zwei Leichen frei, eine junge Frau und ein Kind. Die Leichen werden geborgen, doch schon am nächsten Tag gibt es zwei Todesfälle in der Familie Melander. Yvonne Melander und ihr kleiner Sohn Nicky werden tot aufgefunden, augenscheinlich sind sie durch Gift gestorben. Doch waren wirklich sie das Ziel des Anschlags?

Kommissar John Benthien von der Kripo Flensburg und sein Team ermitteln und graben tief in der Vergangenheit der Familie Melander. Es wird klar, dass die Familie Unglücke und Tragödien anzuziehen scheint, im Laufe der Jahrzehnte kam es immer wieder zu mysteriösen Todesfällen. Wird Benthien den Giftmörder finden?

Aus der Reihe kenne ich schon zwei Teile, deswegen fiel mir der Einstieg leicht. Aber auch Quereinsteiger sollten keine Probleme haben, da am Anfang die wichtigsten Personen der Familie Melander und der Kripo Flensburg aufgelistet werden. Was auch gut ist, da es eine große Menge an handelnden Charakteren gibt.

Die Protagonisten sind schön gezeichnet und  vielschichtig. Seien es die Mitglieder der Familie Melander oder John Benthien und sein Team. Neben den Ermittlungen bekommt man einen Einblick in Benthiens Privatleben, so dass die er, Lilly und sein Team für mich greifbar waren. Ich finde es immer wichtig, auch die private Seite der Ermittler kennenzulernen, sonst bleiben die Figuren oft zu blass.

Gleich zu Beginn gibt es drei Kapitel, die in der Vergangenheit spielen, erst dann geht die eigentliche Handlung in der Gegenwart los. Der Fall ist verzwickt und undurchschaubar, ein Krimi bei dem ich bis zum Schluss miträtseln konnte, nur um am Ende dann doch überrascht zu werden. Recht schnell stellt sich heraus, dass das eigentliche Ziel der Giftanschläge Adeline Melander ist, die zudem noch von einem Unbekannten gestalkt wird. Sie befindet sich in Gefahr und Benthien muss neben der Aufklärung der Morde einen weiteren verhindern. Was mir besonders gefallen hat ist der Bezug zu Agatha Christie und wie John am Ende in bewährter Christie Manier den Mörder überführt. Doch nicht nur die aktuellen Morde, sondern auch die der Vergangenheit kann er aufklären.

Nicht zuletzt bleibt der detailliere Schreibstil zu erwähnen, nicht zu einfach, schön bildhaft und atmosphärisch. Man bekommt direkt Urlaubsfeeling und wünscht sich bei dieser tristen Wetterlage selbst auf die sonnige Insel.

Fazit: Spannender Krimi mit einem dichten Plot. Wunderbar atmosphärisch mit interessanten Charakteren. Ich freue mich auf den nächsten Teil der Reihe.