Rezension

Mord im Milieu der Spitzenweine

Chateau Mort - Alexander Oetker

Chateau Mort
von Alexander Oetker

Bewertet mit 5 Sternen

Der junge Commissaire Luc Verlain, der sich wegen der Krankheit seines Vaters vorübergehend aus Paris in seine Heimatstadt Bordeaux hat versetzen lassen, bekommt es in "Chateau Mort" mit seiner zweiten Mordermittlung zu tun. Es ist das (fast) perfekte Verbrechen, ein alter Winzer bricht bei einem Marathonlauf zusammen und stirbt. Verdächtig ist allerdings, dass weitere Teilnehmer des Laufs ebenfalls zusammenbrechen, was den verdacht einer Vergiftung nahe legt. Verlain, der das Opfer am Vorabend des Mordes kennengelernt hatte, ermittelt nun im Milieu der Winzer hochklassiger Weine. Verdächtige gibt es genug, allen voran allerdings Lucs bester Freund Richard, der mit dem alten Winzer einen Handel abschließen wollte, der dann doch nicht zustande kam. Doch trotz zahlreicher Verdachtsmomente, die gegen Richard sprechen, vermag Luc nicht an dessen Täterschaft glauben. Dadurch gerät er auch in einen Konflikt mit seiner Freundin und Kollegin Anouk, die die Angelegenheit nüchterner betrachtet. Luc ermittelt weitere Verdächtige, doch die Lösung liegt dann überraschenderweise gar nicht in der Welt des Wein.

Alexander Oetkers zweiter Roman bietet neben der Kriminalhandlung einen interessanten Einblick in die Welt der französischen Spitzenweine, von denen ein normal Sterblicher nur zu träumen vermag, aber wer kann schon dreistellige Summen für eine Flasche Wein ausgeben. Zudem scheint sich in Lucs Privatleben eine Klärung abzuzeichnen, was der Glaubwürdigkeit der Figur in meinen Augen gut tut. Daneben werden im Roman Entwicklungen angedeutet, die neugierig auf den hoffentlich erscheinenden dritten Teil machen.

Alles in allem: uneingeschränkte Leseempfehlung, höchsten erweitert um den Hinweis, dass vielleicht der erste Teil zuvor gelesen werden sollte.