Rezension

Mord im Wald

Da draußen im Wald - Ernest Zederbauer

Da draußen im Wald
von Ernest Zederbauer

Susanne, die Förstersfrau ist beunruhigt, als ihr Mann abends nach einem Kontrollgang im Wald nicht nach Hause kommt. Als er auch am Morgen noch nicht da ist, ruft sie die Polizei.
Diese durchstreift den Wald und findet ihn auch nach ein paar Tagen, tot, erschossen und verblutet an den Wunden einer Schrotflinte.
Der Dorfpolizist Raffl und seine Kollege von der Kripo Ebert beginnen mit ihren Ermittlungen und haben auch recht schnell ein paar Verdächtige parat.
Während die Polizei nach dem Mörder sucht, macht sich Susanne auf die Suche nach dem Warum, denn auf was sie jetzt gestoßen ist, lässt sie glauben, ihren Mann nicht richtig gekannt zu haben ...

Die Ehe von Susanne und ihrem Mann Sepp war schon seit Jahren nur noch nach außen hin harmonisch. Sie haben sich auseinandergelebt und hatten sich nicht mehr viel zu sagen.
Wie wenig Susanne ihren Mann wirklich kennt, erschließt sich ihr nach dessen gewaltsamen Tod. 

Die beiden Polizisten ermitteln in alle Richtungen. Raffl, der Dorfpolizist, versucht dabei auch ein wenig die Wogen zu glätten, die durch Ebert aufgerührt wurden. Ebert ist ein Kriminalist, der nicht lange fackelt, der klare Fakten auf den Tisch haben will, egal wie der zu Verhörende sich dabei gerade fühlt.
Durch seine Abwartenstrategie erreicht er genau, was er will. In dem kleinen Dorf, wo jeder jeden kennt, fängt man an zu munkeln und Verdächtigungen werden laut. Ist der Mörder einen von ihnen?  Wem kann man noch trauen?
Nachdem eine Zielprämie ausgepreist wird, kommen auch anonyme Hinweise ins Haus, denen sie nachgehen. Bald schon haben sie eine Spur.

Der Autor Ernest Zederbauer legt hier einen eher beschaulichen Krimi vor. Während der Ermittlungen der beiden Polizisten fehlt mir ein wenig die Spannung. Die Geschichte plätschert vor sich hin, schafft es aber nicht, langweilig zu werden. Der gewisse Biss, der mich beim Lesen vorwärtstreibt, fehlte. Nach dem 2. Drittel war definitiv klar, wer der Mörder ist und man hatte ihn anschließend "nur noch" zu fangen.

Den Polizisten Ebert fand ich ausgesprochen unsympathisch, seine Art der Verhöre unpassend. Ich konnte mich mit ihm so gar nicht anfreunden.
Die anderen Protagonisten wie Susanne und Raffl erschienen mir zu blass, da hätte man ein wenig mehr in die Tiefe gehen können.

Ich habe lange überlegt, wieviel Sterne ich vergebe und schwanke zwischen 3 und 4, habe mich aber zugunsten des Angeklagten entschieden.