Rezension

Mord unter südlicher Sonne

Das Grab unter Zedern - Remy Eyssen

Das Grab unter Zedern
von Remy Eyssen

In seinem neuen Fall entführt uns Dr. Leon Ritter in eine perfide Geschichte um Lügen, Schuld und ein dunkles Geheimnis. Nach fünf Jahren Haft wird ein Familienvater entlassen. Doch keiner glaubt im beschaulichen Le Lavandou daran, dass er unschuldig am spurlosen Verschwinden seiner Tochter ist, deren Leiche nie gefunden werden konnte. Die Polizei und auch Dr. Ritter fangen bald darauf an zu ermitteln und finden neue Spuren, die auf die beschauliche Insel Porquerolles führen. Als nacheinander drei Morde geschehen, und auch der vermeintliche Täter auf unerklärliche Weise stirbt, wird für Leon Ritter schnell klar, dass sich hier ein äußerst verwirrender Fall entwickelt, der so manche überraschende Wendung bereit hält.

Der neue Fall von Leon Ritter hat aus meiner Sicht wirklich in sich. Ich bin selten von einem Kriminalroman so begeistert gewesen, wie von diesem neuen Buch. Ich würde sogar behaupten, das hier ist der bisher Beste aus der Reihe von Dr. Leon Ritter. Ich finde Remy Eyssen ist ein wirklich guter Pageturner gelungen, den man so schnell nicht aus der Hand legt. Schon allein die Geschichte um die verschwundene Leiche der kleinen Amelie hat es in sich. Man fiebert förmlich mit. Sicherlich hat die Geschichte von Kindesmord auch eine persönliche Note, die für viele sehr emotional wirkt und damit allein schon als Kernidee des Romans wunderbar funktioniert. Aber Eyssen ist hier wirklich ein sehr guter Geschichtenerzähler, der es versteht einen spannenden Handlungsstrang zu konstruieren. Man weiß im ganzen Konstrukt der Charaktere, die Eyssen aufbaut, nie so genau, wer hier wirklich der Täter ist und vor allem weiß man lange nicht, wie die einzelnen Mordfälle zusammengehören. Er schafft aus meiner Sicht sehr geschickt, Fährten zu legen und vermeintliche Täter zu präsentieren. Als Leser wird man zum Miträtseln eingeladen. Auch die persönliche Entwicklung der Hauptcharaktere Leon, Isabelle und ihre Tochter Lilou kommt nicht zu kurz. Leon muss sich beruflich so einigen Herausforderungen stellen und es bleibt abzuwarten, wie es da in den nächsten Romanen, von denen es hoffentlich welche gibt, weitergeht.

Mein Fazit: Dieses Buch sollte man in diesem Sommer nicht verpassen. Super spannende Geschichte und mein Geheimtipp für alle begeisterungsfähigen Fans der südfranzösischen Krimis. Unbedingt lesen!