Rezension

Mordermittlungen und die große Liebe

Hanseaten-Mord - Stella Michels

Hanseaten-Mord
von Stella Michels

Bewertet mit 4 Sternen

Kriminalhauptkommissar Frieder Westermann führt ein eher ruhiges und beschauliches Leben in Flensburg. Er ist erfolgreich in seinem Job, hat ein sehr gutes Verhältnis zu seiner Mutter, fährt gerne mit seinem Boot aus und kocht leidenschaftlich gerne. Das einzige Manko: Er ist Single, doch bereitet ihm diese Tatsache nicht unbedingt Kopfzerbrechen, obwohl er bereits im Internet nach einer neuen Partnerschaft sucht. Es sieht auch sehr gut für ihn aus, was die zukünftig vakante Position des Leiters der Dienststelle angeht, denn Manfred Hansen, der jetzige Leiter, geht auf absehbare Zeit in den Ruhestand.

 

Mit der wohlverdienten Ruhe in Frieders Leben ist es jedoch relativ schnell vorbei, als Anna Thomsen ihren Dienst auf der Dienststelle antritt. Anna war in Husum beschäftigt, hat sich jedoch nach einem tragischen Verlust in ihrem Leben entschieden, dass es Zeit für eine Veränderung ist. Frieder und Anna verstehen sich von Anfang an sehr gut, doch da ist auch mehr, auch wenn sich die Beiden das nicht zugestehen wollen. Doch je mehr Zeit vergeht, desto offensichtlicher ist es, dass sie beide definitiv mehr sind als nur Kollegen und Freunde.

 

Wenn es auch privat noch nicht ganz rund läuft zwischen den Beiden, dienstlich harmonieren sehr gut miteinander, was auch nötig ist, denn die Leiche einer Frau, Marion Meisters, wie sich später herausstellt, wurde in der See von Jochen Petersen und seinem Sohn Uwe gefunden. Nachdem die Identität der Toten geklärt werden konnte, bleibt die Frage: Wie kam sie dorthin, war es ein Unfall oder wurde sie ermordet? Hatte die Frau, die anscheinend keine Familie und keine Freunde hat, ja, die sogar von ihrer eigenen Firma als vermisste gemeldet wurde, Feinde? Was verbirgt sich hinter dem rätselhaften Todesfall?

 

 

Mordermittlungen und die große Liebe! Der Plot wurde detailliert und abwechslungsreich ausgearbeitet, wobei ich allerdings anfänglich einige Probleme mit dem zeitlichen Ablauf hatte, die sich aber schnell gegeben haben. Besonders gut hat mir gefallen, wie nach und nach, aus verschiedenen Blickwinkeln, der Tod von Marion Meisters hinterleuchtet wurde. Die Protagonisten wurden facettenreich und tiefgründig erarbeitet. Besonders gut hat mir die Figur der Anna gefallen, die sich von Schicksalsschlägen nicht aufhalten lässt, sondern gewillt ist, diese als das zu nehmen, was sie sind und nach vorne zu schauen. Den Schreibstil empfand ich als sehr angenehm zu lesen, sodass sich das Buch förmlich von selbst gelesen hat. Dieses Buch ist auch für alle kochbegeisterten geeignet, denn die Rezepte, die in dem Buch vorkommen, werden zum Schluss des Buches noch ausführlich beschrieben, sodass das Nachkochen problemlos möglich ist.