Rezension

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Morgen früh, wenn du willst

Morgen früh, wenn du willst - Tania Carver

Morgen früh, wenn du willst
von Tania Carver

Bewertet mit 5 Sternen

Inhalt

Während Phil in einem Mordfall ermittelt, hat seine Frau Marina ganz andere Sorgen nach einer Vergewaltigung an einem Abend, von dem sie nichts mehr weiß. Auch wenn anfangs kein Zusammenhang zu bestehen scheint, liegen beide Fälle näher beieinander als man am Anfang ahnt.

 

mein Eindruck

Großartig. Von der ersten bis zur letzten Seite hat dieses Buch mich gefesselt. Ich konnte es kaum aus der Hand legen, und wenn ich es musste, begleitete es mich stets in Gedanken. Der Wechsel zwischen den Kapiteln und Handlungssträngen kam immer am spannendsten Punkt, sodass man einfach weiterlesen musste.

Einige Dinge waren zwar vorhersehbar, dies änderte aber nichts an der Spannung.

So kam es mir gleich komisch vor, als Ben bei Maddy auftauchte. Allein der Name sollte ja schon die Alarmglocken schrillen lassen. Aber auch die Umschreibung von ihm wies irgendwie versteckt darauf hin, das da was gewaltig faul sein muss.

Marinas inneren Kampf konnte ich sehr gut nachempfinden... und dann dachte ich immer, nun sag es ihm doch endlich ....

Die einzelnen Charaktere werden wunderbar anschaulich und lebendig dargestellt.

Da ich die Vorgängerbände noch nicht kannte, bin ich nun sehr "angefixt" und habe mir nun gleich alle Bände bestellt. *hust* mein SUB ist ja noch nicht groß genug. Auf jeden Fall ein gutes Zeichen für das Buch, wenn ich direkt zuschlagen muss.

Natürlich gab es kleine Andeutungen auf vorige Bände, die man sicher besser versteht, wenn man alles in der richtigen Reihenfolge gelesen hat. Dies führte aber nicht dazu, dass man gar nichts versteht. Und auch die Hauptpersonen lernt man gut kennen.

Die Abgründe, in die man in diesem Fall eintaucht, sind nichts für schwache Nerven. Schockierend, kaum vorstellbar und dennoch sicher nicht weit von der Wirklichkeit entfernt.

Macht über andere, Manipulation ... teilweise krass, wie einfach ein Mensch zu manipulieren ist. Besonders nachdenklich stimmt mich das Thema selbstbestimmtes Sterben. Hier wollten zwei Menschen scheinbar selbstbestimmt sterben. Der eine todkrank, der andere durch eine psychische Erkrankung.... in beiden Fällen hinnehmbar? Überhaupt ethisch vertretbar? Wo hört Selbstbestimmung auf?

Das Buch bietet auf jeden Fall viel Stoff zum Diskutieren. Es wird bei mir noch lange nachwirken.

Fazit

Eine klare Leseempfehlung für alle, die es auch gern etwas tiefgründiger mögen und keine schwachen Nerven haben :)