Rezension

Moses ermittelt

Moses und das Schiff der Toten - Ortwin Ramadan

Moses und das Schiff der Toten
von Ortwin Ramadan

Bewertet mit 4 Sternen

Ortwin Ramadan wurde in Aachen geboren und lebt heute am Ammersee. Er studierte Politik und Ethnologie und mittlerweile schreibt er Krimis und Drehbücher. Bei den Kriminalromanen verarbeitet er Themen, die aktuell sind und einen nahezu beängstigenden Bezug zur Realität haben.

 

In dem Buch Moses und das Schiff der Toten ermittelt ein Afrikaner. Er ist bei der Mordkommission beschäftigt und das sogar als Hauptkommissar. Kein Wunder, dass er täglich mit latentem oder offenem Rassismus konfrontiert wird. In diesem Roman muss er den Tod eines homosexuellen Mannes aufklären. Es gibt etliche Verdächtige und immer wieder verfolgt Moses falsche Spuren. In dem Buch erfährt der Leser viel über Glasaale und die Vorurteile der „aufrechten“ Christenmenschen gegenüber Homosexuellen und Mitmenschen, die anders aussehen als sie selbst.

 

Nicht nur Moses geht auf die Suche nach dem Mörder. Ihm zur Seite gestellt ist eine junge Frau, die zunächst sein Nervenkostüm stark beansprucht. Ja, auch er ist nicht frei von Vorurteilen, die sich vornehmlich auf das Äußere beziehen. Ob sich die beiden Ermittler zusammenraufen können und wie sie trotz Bedenken ihre Arbeit durchführen können, ist spannend und keineswegs vorhersehbar.

 

Mir gefiel das Buch gut, weil es abwechslungsreich geschrieben ist. Moses und das Schiff der Toten kommt dabei ohne detaillierte Beschreibungen von abgetrennten Körperteilen oder Blutbädern aus. Es sind die unterschwelligen Geschehnisse, die das Buch lesenswert machen. Die Mitte des Romans zieht sich ein wenig in die Länge aber das Weiterlesen lohnt sich trotzdem. Nicht vorhersehbare Wendungen und das Rätsel nach dem Mörder, welches bis zum Schluss kaum lösbar ist, bringen mich zur klaren Empfehlung für Moses und das Schiff der Toten.