Rezension

Mütter und Töchter

Zwischen Himmel und Meer -

Zwischen Himmel und Meer
von Anna Fredriksson

Bewertet mit 3.5 Sternen

Das Verhältnis zwischen Sally und ihrer mittlerweile erwachsenen Tochter Josefin ist seit einigen Jahren sehr angespannt und Josefine ist daraufhin weggezogen. Nun erbt Sally das Haus ihres Onkels im Heimatdorf nahe am Meer. In diesem Dorf hat sich aber Josefine niedergelassen die alles andere als begeistert ist das ihre Mutter nun in der Nähe einen Neuanfang wagen möchte. Ausserdem lebt im Dorf seit kürzerer Zeit Sallys eigene Mutter, die sie nie kennen gelernt hat, da die Frau Sally als dreijähriges Kind verlassen hat. Kann der Umzug Sallys für alle das große Glück des Wiedersehens bedeuten, oder endet alles in einer Katastrophe!?

So wunderbar frühlingshaft wie das Cover ist, so kann man das Buch auch am besten im Frühling oder Sommer lesen. Das kleine Dorf am Meer wird absolut bildhaft und wunderbar beschrieben, sodass man als Leser große Lust verspürt dort selbst einmal eine Woche Urlaub zu machen. Alte Häuser, kleinere Läden, viel Selbstversorgung und ein kleiner Lesezirkel machen das Dorfleben sehr urig und authentisch.

Ich habe eine Weile gebraucht um ganz in die Geschichte eintauchen zu können aber als Sally dann im Dörfchen ankommt ist es auch mir viel leichter gefallen mich ganz in die Geschichte reinfallen zu lassen.

Das Buch weißt zwar einige Aspekte eines Wohlfühlromans auf wie den lockeren Schreibstil, das ruhige Dorfleben und auch ein wenig Vorhersehbarkeit, aber das Buch deckt auch einige traurige Themen ab wie den Tod und die Beerdigung von Sallys Onkel, komplizierte Mutter-Tochter-Beziehungen und die Sorgen und Probleme eines Selbstversorgers auf dem Land.

Die einzelnen Personen im Buch werden zwar gut beschrieben und da aus Sicht von allen drei Frauen (Sally, Josefine und Sallys Mutter) geschrieben wird bekommt man auch die Gedanken und Gefühle gut mit, aber so ganz bin ich keiner der drei wirklich nah gekommen. Da hätte die Geschichte an einigen Stellen noch mehr Tiefe haben dürfen. Das Ende des Buches kann man so für sich stehen lassen, aber es bleiben noch einige Fragen offen die im zweiten Band der Reihe sicher beantwortet werden.

Fazit: Ein gelungener Roman über Mutter-Tochter-Beziehungen und einen Neuanfang in einem kleinen Dorf. Mir hat aber ein wenig Tiefe gefehlt und ich brauchte etwas Zeit um ganz in die Geschichte reinzukommen. Dennoch gibt es auf jeden Fall eine Leseempfehlung für Leser, die gern mal einen tiefgründigeren Wohlfühlroman lesen möchten.