Rezension

Diese Rezension enthält Spoiler. Klicken, um alle Spoiler auf dieser Seite lesbar zu schalten.

Multiversum

Multiversum - Petra Mattfeldt

Multiversum
von Petra Mattfeldt

Bewertet mit 3 Sternen

Inhalt
Als Tom neun Jahre alt ist, verschwinden seine Eltern auf rätselhafte Weise bei einem Bootsunfall. Ihre Leichen wurden nie gefunden. Sechs Jahre später taucht allerdings eine Nachricht von ihnen auf. Sie leben, doch die gefundene Nachricht verweist auf das Mittelalter. Professor Steiner, ein Freund der Familie, vermutet, dass Toms Eltern versehentlich ein Tor in eine Parallelwelt entdeckt haben und nun den Rückweg nicht finden. Um sie zu retten, suchen sie nach dem Durchgang. Tom und Steiners Student Maximilian gelingt der Übergang, doch der Professor fällt in die Hände des Militärs, das scheinbar auch großes Interesse an dem Weg in die Parallelwelt hat. Von allem abgeschnitten versuchen Tom und Maximilian sich zurecht zu finden, doch das Leben im Mittelalter ist nicht leicht und die Gefahr die Geschichte zu verändern weiß.

Meine Meinung
Alles beginnt mit dem gekentertem Boot der Staffords. Tom ist noch ein kleiner Junge als es passiert. Schockiert muss er mit ansehen wie dieses ans Land gezogen wird, von seinen Eltern gibt es aber keine Spur. Obwohl all sie für tot halten, kann er es nicht akzeptieren Er wächst bei seiner Großmutter auf, sein Elternhaus kann er nicht betreten, zu groß ist der Schmerz. Doch sechs Jahre später gibt es wieder Hoffnung. Eine seltsame und unmögliche Hoffnung, denn es wird eine Nachricht von ihnen gefunden, allerdings stammt sie aus dem Mittelalter. Wie ist das möglich? Wie kann die Nachricht aus dem Mittelalter kommen?

Professor Steiner, ein Bekannter von Toms Großmutter, hat dazu eine Theorie. Schon lange glaubt er an die Existenz von Parallelwelten in denen Geschichte anders oder langsamer verlaufen ist. Er glaubt, dass Toms Eltern versehentlich ein Tor gefunden haben und auf der anderen Seite im Mittelalter gelandet sind. Sie wissen nicht, wie sie zurück kommen können, haben aber versucht Nachrichten zu senden. Er will ihnen helfen Toms Eltern zu retten.

Natürlich hat auch das Militär ein Interesse an dem Portal. Mit seiner Macht versucht es alles in der Umgebung einzunehmen, errichtet Sperrgebiete und verhört die Menschen, die dem ungefähren Portalort zu nahe kommen. Auch Steiner gerät in deren Visier. Schon bald wird er verfolgt, seine Räume durchsucht und seine Gespräche abgehört. Schließlich bekommt das Militär immer was es will.

Es ist eine interessante Idee, dass es auf der Welt versteckte Portale in andere Welten gibt. Es ist noch immer die Erde, doch sie hat eine andere Entwicklung genommen. Hier geraten die Menschen ins Jahr 1223. Ich kann nicht sagen wie akkurat sie Darstellung des Mittelalters ist, doch für mich war es gut gemacht. Es passte in den Geschichtenfluss und da die Aufmerksamkeit mehr auf den Protagonisten liegt, wird eher auf ihre Taten geachtet als auf die historische Korrektheit.

Der Verlauf der Handlung ist gut aufgebaut und bietet auch tolle Wendungen. Die Autorin weiß zu überraschen und durch Taten Verwirrung zu schaffen. Obwohl nicht unbedingt vor Spannung triefend, hat die Geschichte etwas fesselndes an sich, dem man sich nicht entziehen kann. Die Charaktere sind irgendwie interessant, doch nicht alle wirklich sympathisch. Sie machen kaum Entwicklung durch, auch wenn versucht wurde eben dies darzustellen.

Insbesondere Tom und Maximilian, die eigentlich von sich aus schon gut aufgestellt waren, wurden in dieser anderen Welt plötzlich mit Selbstvertrauen und verschiedenen Fähigkeiten bestärkt. Es wurde einfach übertrieben. Eine weitere Übertreibung wurde mit dem Drama vollführt. Gegen Ende hat die Autorin eine Szene eingebaut, die extra dramatisch wirken sollte. Es wurde allerdings so auf die Spitze getrieben, das es schon an alte Werke ala Shakespeare erinnerte.

Fazit
Eine Zeitreise in die Vergangenheit einer parallelen Welt. Die Suche nach geliebten Menschen an einem unbekannten Ort und ein überraschend gutes Abenteuer. Petra Mattfelds Idee für dieses Buch hat eine fesselnde Art, trotz der kleinen Mängel, die sich darin finden. Der Verweis auf weitere Abenteuer schürt zudem die Neugier, schließlich könnte das Ganze noch stärker werden.