Rezension

Muss man gelesen haben!

Die sieben Königreiche 01: Die Beschenkte - Kristin Cashore

Die sieben Königreiche - Die Beschenkte
von Kristin Cashore

Bewertet mit 5 Sternen

Kurzbeschreibung

 

Als Katsa dem geheimnisvollen Prinzen Bo begegnet, weiß sie sofort, dass auch er eine Gabe hat – sie ist sich nur nicht sicher, welche. Sie selbst hat die Gabe des Tötens und ist in allen sieben Königreichen gefürchtet. Dennoch hat Bo keine Angst vor ihr und ringt beharrlich um ihr Vertrauen. Im Kampf gegen einen König mit einer teuflischen Gabe werden sie auf ihrem gemeinsamen Weg durch Schnee und Eis, über Meere und Gebirgsketten zu Verbündeten – und zu einem leidenschaftlichen Paar.

(Quelle und Bildcopyright liegen bei Carlsen)

 

Äußere Erscheinung

 

Auf dem Cover ist der Kopf einer Frau von hinten zu sehen. Sie hat lange dunkle Haare, die sie zu einem unordentlichen Dutt gebunden trägt. Auf der linken Seite zieren einige Ranken das Cover. Da es sich um die Sonderedition handelt prangt ein halbtransparenter Kreis in der Mitte, in dem Titel und Autor geschrieben stehen. Diesen Mal außen vor gelassen, sieht das Cover eigentlich ganz hübsch aus, wenn auch ein wenig nichtssagend.

 

Meine Meinung

 

Es gibt Bücher, die offenbar alle kennen und lieben, nur mal selbst nicht. »Die Beschenkte« ist für mich eines dieser Bücher. Immer wieder wurde es mir empfohlen und doch bin ich nie dazu gekommen. Bis heute. Und dann musste ich die fast 500 Seiten in einem Rutsch durchlesen. Ich bin verliebt!

 

Kristin Cashore hat einen wunderbaren, zauberhaften Schreibstil, dem man einfach verfallen muss. Obwohl sie sich in einer High-Fantasy-Welt bewegt, hat man sofort ein Bild vor Augen, die Umgebung, die Menschen, alles wirkt so unglaublich realistisch. Man wird einfach an die Seiten gefesselt. Am Anfang ist es die Art, wie man in das Buch hineingeworfen wird, die neugierig macht und je weiter man voranschreitet, desto mehr versteht sich die Autorin darauf, die Leser mit Plottwists und Schockmomenten zum Weiterlesen zu bewegen.

 

Im ersten Band der Trilogie geht es um Katsa. Sie ist eine Beschenkte mit der Gabe des Tötens. Wenn sie also jemanden umbringen will, wird es ihr gelingen. Natürlich wird diese Gabe von ihrem König missbraucht, aber irgendwann wehrt Katsa sich dagegen. Als junge Frau trifft sie gleichzeitig auf Bo, einen Prinzen eines anderen Landes, und zusammen ziehen sie aus, den Kampf gegen den König von *pieeeep Spoiler* aufzunehmen. Alles weitere würde an dieser Stelle zu viel verraten.

 

Ich bin immer noch geschockt. Die Handlung entwickelt sich von ruhig zu spannungsgeladen schon auf den ersten Seiten und der Spannungsgehalt nimmt nur noch zu. Obwohl diese Reihe schon »älter« ist, kann ich mich nicht daran erinnern, in Sachen High-Fantasy schon mal etwas Vergleichbares gelesen zu haben. Die Idee hinter der Trilogie ist also noch immer etwas vollkommen Neues und Anderes und da darf sogar jemand, wie ich, der mit High-Fantasy sonst nur wenig anfangen kann, zum Fangirl mutieren.

 

Das Setting ist ebenfalls besonders. Das merkt man schon auf Seite 1. Dort befindet sich nämlich eine Karte, auf dem sich während des Lesens (oder auch im Nachhinein) die Route, die Katsa und Bo nehmen nachverfolgen lässt. Aber auch ohne Karte ist es nicht verwirrend beschrieben, sondern schön nachvollziehbar.

 

Während ihrer Reise kommen (steht ja schon im Klappentext) Gefühle bei Katsa und Bo auf. Auch wenn die beiden durch ihre gemeinsamen Kämpfe am Hof und die dadurch entstanden Freundschaft die besten Vorraussetzungen für eine Romanze hätten, so ist es doch in keinster Weise so einfach. Die Liebesgeschichte zwischen den Beiden ist weder klischeehaft noch kitschig, sondern etwas, was sich ohne Spoiler kaum in Worte fassen lässt. Es ist wie eine Liebe auf einer freundschaftlichen, respektvollen Ebene.

 

Katsa ist außerdem keinesfalls ein Lady, wie man sie sich vorstellen mag. Sie ist eine Kämpfernatur. Durch ihre Gabe wird sie eher gefürchtet als bewundert und sie selbst macht auch keine Anstalten, jemanden vom Gegenteil zu überzeugen. Sie ist stark, mutig und aufopferungsvoll. Ihr Selbstbewusstsein ist enorm und passt unglaublich gut zu ihr. Auch ihre Einstellung zu der Rolle einer Frau in dieser Welt macht sie für mich sympathisch.

 

Aber auch Bo hat mich als männlicher Protagonist überzeugt. Er ist ebenfalls mutig und kämpferisch begabt, aber bei ihm kommt ab und zu auch eine romantische, liebevolle Seite zum Vorschein, die Herzen reihenweise zum Schmelzen bringt.

 

Ob die beiden auch in Band 2 wieder ihre Aufwartung machen, wird noch nicht angedeutet. Da dieser allerdings in einer anderen Ecke der Welt angesiedelt ist, wohl eher nicht. Allerdings gibt es einen Ausblick auf die Protagonistin für den dritten Band, auf die ich schon echt neugierig bin.

 

Fazit

 

High-Fantasy vom Feinsten. Kristin Cashore hat mich in ihren Bann gezogen und nicht mehr losgelassen. Diesen Page-Turner muss man gelesen haben!

 

Bewertung

 

5/5