Rezension

Muss man nicht haben

Eifel-Einstand
von Peter Splitt

Bewertet mit 2 Sternen

Die Idee ist gut, die Umsetzung bescheiden.

Kurt Laubach wurde in die Eifel strafversetzt und gleich mit Leichenteilen konfrontiert. Nur Kopf und Hände fehlen und machen die Identifizierung schwer. Außerdem findet er einen Wildschweinkopf vor seiner Haustüre und kann sich zunächst keinen Reim darauf machen. Dann ist da noch Pia Beinknecht, die einen Hund überfahren haben will und plötzlich beschuldigt wird, einen Mann ermordet zu haben…

Krimis, die mit Strafversetzungen beginnen, sind mittlerweile keine Seltenheit mehr. Gerne findet man den neuen Kommissar in misslichen Lagen und als Fremden in kleinen Ortschaften wieder, in deren Gemeinschaft sich der Neue erst einmal beweisen muss. Hier ist das nicht so. Laubach ist einfach da, müde, betrunken und lustlos – im Übrigen scheinen auch die Kollegen nicht weiter interessiert zu sein an ihrer Arbeit. Die ganze Ermittlungsarbeit ist recht lieblos, von zig logischen Fehlern unterwandert, die den Leser hin und wieder wirklich stören. Da sind Fragen, die nicht gestellt werden, die aber auf der Hand liegen. Da sind Ergebnisse, die einfach nicht verwendet werden. Unverständlich ist vor allem die Szene, in der Pias Lebensgefährte Belford nach dem Hundeleichnam sucht, nachdem ein Nachbarsjunge vor seiner Haustüre stand – mit dem Bild eines Hundes, auf den Pias Beschreibung passt, ebenso wie mit dem Hinweis, dass der Hund zur fraglichen Zeit verschwunden ist. Als Belford den Hund findet und die Polizei alarmiert, muss er sich einige Fragen gefallen lassen, kommt aber nicht auf die Idee, von dem Jungen zu erzählen, der ihn überhaupt erst darauf gebracht hat und die Geschichte von Pia bestätigen könnte. Warum? Außerdem heißt Belford immer wieder mal Müller, was eine Unachtsamkeit ist und auf ein schlechtes oder fehlendes Lektorat – wie mehrere andere Fehler ebenfalls – schließen lässt.

Spannung gibt es schon, weil der Leser wissen möchte, was es mit den Toten auf sich hat. Jedoch wäre es spannender gewesen, wenn beide Fälle auch irgendwie miteinander verbunden gewesen wären, oder man zumindest einige Querverbindungen aufgebaut hätte. Die einzige Verbindung sind faule Ermittler, lieblose Figuren, die wenig Berechtigung haben, überhaupt eine Marke zu tragen.

Es ist schade, dass eine gute Idee so lieblos und fehlerhaft ausgearbeitet wurde. Die Ermittler sind langweilig und stochern sinnlos in nicht stattfindender Ermittlungsarbeit herum. Die Geschichte dahinter birgt etwas Spannung, das Buch an sich wirkt ein bisschen halbherzig, ist ganz nett für Zwischendurch, aber keine Leseempfehlung für wahre Krimifreunde.