Rezension

Muss nicht sein

Vierundzwanzigsieben kochen -

Vierundzwanzigsieben kochen
von Tim Mälzer

Bewertet mit 3 Sternen

Leider weiß ich nicht recht, was ich von dem neuen Kochbuch von Tim Mälzer halten soll.
Angeblich bekommen wir hier Alltagsgerichte, die wir 24/7 kochen können und die zudem noch einfach sind.
Für eine 24/7 Küche fehlen mir aber definitiv mehr leichte Gerichte. Ziemlich viele sind sehr deftig und schwer, nichts was man 24/7 essen möchte.

Gestartet wird mit dem Frühstück, was ich persönlich nicht sehr einfallsreich fand. Es gibt unter anderem Porridge-Rezepte, Arme Ritter, oder mein Lowlight: Mett-Igel. Wirklich? Und das direkt auf der ersten Seite. Das macht wirklich wenig Appetit.

Da fallen mir auch direkt die Fotos zum Rezept ein. Einige sind ästhetisch, andere eher weniger und wirken sehr "alt". Macht ebenfalls keine Lust auf mehr.

Meistens sind die Rezepte eher deutsch/mediterran, ab und zu tauchen aber auch ein paar asiatische Rezepte auf, was ehrlich gesagt nicht so richtig stimmig war.

Es gibt viele sehr einfache Gerichte wie gebratener Käsetoast, oder auch Eier mit Soße. Dazwischen sind immer mal wieder etwas aufwendigere Gerichte, wobei mir da oft die Raffinesse gefehlt hat. Ein einfaches Gulasch, oder Kartoffelgratin, ohne den speziellen Touch.

Dafür gab es auch ein paar interessante Gerichte, wie Nudeln mit Garnelen-Bolo, oder Nudeln mit Lamm-Hack und Weintrauben. Das wiederum aber gefolgt von Fleischbällchen in Tomatensoße, wobei die Fleischbällchen aus Mett sind und die Tomatensoße aus passierten Tomaten, Pfeffer und Salz besteht. Nicht einmal Zwiebeln oder Knoblauch werden eingesetzt.
Zudem fehlte mir zu vielen Gerichten schlichtweg die Beilage.

Das Kapitel, dass sich um Kartoffeln dreht, hat mir ganz gut gefallen. Viele Kartoffelgerichte von einfachen Pellkartoffeln bis hin zu Kartoffelkroketten und Hacksauce mit Kartoffelknödeln.

Die Desserts sind eher einfach. Kuchen, Cremes, Creme Chantilly mit Beeren (was einfacher heißt: gesüßte steifgeschlagene Sahne mit Beeren), Waldmeister-Wackelpudding. Letzteres passt zeitlich sehr gut zum Mett-Igel. Nur noch Wodka dazu und fertig. Also wirklich.

Überraschenderweise gibt es kein Kommentar zum Rezept und kaum Tipps oder ähnliches. Ich dachte immer, ich brauche das nicht und fand es immer etwas überflüssig, aber mir hat's doch gefehlt. Macht es ein Kochbuch doch sympathischer. So kommt Mälzers neues Werk sehr clean daher. Manch einem gefällt das sicher sehr gut.

Bei dieser fancy Aufmachung habe ich ehrlich gesagt etwas anderes erwartet. Wenn man noch wenige Kochbücher im Regal hat, ist das sicher eine nette Ergänzung, mit persönlich hat es nicht gefallen.