Rezension

Muss unbedingt den Film sehen

Das dänische Mädchen
von David Ebershoff

Bewegende Geschichte, angelehnt an Zeitungsberichte der damaligen Zeit, Tagebücher und Briefe von Lili Elbe.

Einar Wegener und seine Frau Greta sind ein Paar, das jedem auffällt. Beide Maler, aber während die Bilder von Greta strotzen vor Farbe und Größe, sind Einars Kunstwerke klein und in düsteren Farben gehaltene Landschaften.
Sie, eine großgewachsen Schönheit mit langen blonden Haaren, ein Energiebündel, immer gut gelaunt und  genau wissend, wie sie bekommt was sie will. Er, zierlich und klein gewachsen, sehr zurückhalten und leise.
Deshalb hat Greta auch keine Probleme damit, Einar zu überreden als Model einzuspringen. Und zwar in Frauenkleider.
Doch in Einar löste es eine Veränderung aus: zuerst etwas gehemmt aber so nach und nach fühlt er sich so wohl in den Kleidern, das er sie auch anzieht wenn Greta nicht zuhause ist. Er verändert sich seelisch und körperlich - während Lili, wie er sich nennt, wenn er Frauenkleider trägt, immer mehr hervortritt, fängt Einar an zu schwinden. Greta wird von der Ehefrau und Geliebten zur Freundin. Sie unterstützt schweren Herzens Lilis zukünftigen Leidensweg.

Wer hier eine Autobiographie erwartet, wird vielleicht enttäuscht sein. Die Geschichte lehnt sich, darauf wird am Buchende vom Autor hingewiesen, lose an die Lebensgeschichte von Einar Wegener an. Mit Hilfe von Zeitungsberichten, Tagebucheinträge und Briefen gelang Ebershoff eine sehr bewegende Geschichte eines Mannes, der mit viel Leid und Schmerzen entdeckt, das in seinem Körper eine Frau steckt.