Rezension

Mut und Menschlichkeit

Über die Grenze - Maja Lunde

Über die Grenze
von Maja Lunde

Die Themen Flucht vor unterschiedlichsten Bedrohungen und die immer stärker werdende Hetze gegen die Hilfesuchenden bis hin zu den Forderungen Flüchtlinge absaufen oder an der Grenze zu erschießen zu lassen zeigen auf, dass viele aus der Vergangenheit nicht die richtigen Lehren gezogen haben und der Schoß noch fruchtbar ist, aus dem die Faschist_innen entstehen konnten.
In diesen unruhigen Zeiten ist es um so wichtiger aufzuklären und auf Menschlichkeit zu setzen. Genau dies tut das Buch "Über die Grenze", indem es junge Leser_innen mitnimmt in das vom Deutschen Reich besetze Norwegen im Jahr 1942 und die dort herrschende Verfolgung von Jüd_innen und Andersdenkenden. Aus der Sicht der 10 jährigen Gerda wird diese Zeit wieder lebendig, indem sie die Leser_innen teilhaben lässt an der Inhaftierung ihrer Eltern, der Versteckung jüdischer Kinder und der Flucht nach Schweden.
Durch die jugendgerechte Sprache der Autorin gelingt es schnell, sich mit den Charakteren zu verbinden, mitzuweinen, mitzulachen und zu spüren, was Menschlichkeit bedeutet, wenn sie in Frage gestellt wird. Ein besonderes Buch über Mut, Freundschaft, Vertrauen, Verrat und vor allem Menschlichkeit, dass ich nur jeder_m ans Herz legen kann.