Rezension

Muter, Tochter, Enkelin und sonst niemand?

Die Lichtsammlerin - Beatrix Kramlovsky

Die Lichtsammlerin
von Beatrix Kramlovsky

Bewertet mit 3 Sternen

Klappentext:

Großmutter, Mutter und Tochter. Dazwischen zwei Kontinente, ein Jahrhundert und ein Geheimnis, das die Familie zerreißt: Marys Großmutter Rosa wird wie eine Heilige verehrt. Wenn Mary nach dem Grund fragt, bleibt ihre strenge Mutter Erika stumm. Wollte sie doch mit der Flucht nach Australien in den 1940 er Jahren alles hinter sich lassen. Als alte Frau kehrt Erika in ihre Heimat zurück, und die Erinnerung kommt mit aller Macht wieder. Sie erzählt, und ihre Tochter Mary begreift, warum für die Frauen ihrer Familie Liebe immer nur Verlust bedeutet hat. 
Beatrix Kramlovsky erzählt mitreißend die Geschichte Dreier starker Frauen, die sich in den Zerwürfnissen des 20. Jahrhunderts behaupten. 
Meinung:
Ein anspruchsvolles Buch, es liegt nicht nur an der Geschichte, jede Frau ist anders, besonders in ihrer Art und Weise, s ondern auch wie die Autorin ihr Buch geschrieben hat.
Sie springt zwischen den Zeiten hin und her, erzählt keine ganzen Geschichten sondern immer nur Bruchstücke genau wie es eine Demenz-Kranke tut, wie es die Mutter macht in ihren lichten Momenten. 
Es ist wie man Geschichten von früher erzählt bekommt, dieses weißt du noch oder das war damals als. Wenn man sich an die Frauen gewöhnt hat, ist für mich Rosa meine Lieblingsfrau gewesen, stark im Glauben an Recht und Gerechtigkeit, an die Unversehrtheit menschlichen Lebens geht sie soweit das sie auch ihre Familie in Gefahr bringt. Auch wenn für mich dadurch die Frage kommt, hättest du das auch alles riskiert auch wenn ich die gleichen Ansichten habe wie Rosa.
Erika leidet sehr darunter, wird verbittert, eine Auswanderung mit der komplett anderen Umgebung und dann eigene Kinder helfen ihr nicht.Sie kehrt zurück und schweigt. 
Mary leidet unter dem Schweigen ihrer Mutter, verzeiht ihr die Rückkehr nicht, versteht sie erst als sie bedingt durch die Demenz ihre Erinnerungen bruchstückhaft erzählt.
Dieses Buch ist für mich eine Mischung aus journalistischer Recherche und einem Geschichtsroman. Wobei die Reportage mehr in dem Vordergrund steht, denn es wird alles mit wenig Emotionen beschrieben, selbst die vergleichenden Bilder sind eher nüchtern.Autor: Beatrix Kramlovsky