Rezension

Mutige Frauen –ein großartiges Buch

Der Zopf - Laetitia Colombani

Der Zopf
von Laetitia Colombani

Bewertet mit 5 Sternen

"Eine Hymne auf das Leben und den Mut aller Frauen dieser Welt" 

So steht es auf der Innenseite des Buchumschlags und das trifft es für mich perfekt. 

Der mit 282 Seiten relativ kurze Roman von Laetitia Colombani beleuchtet einen kurzen Moment lang das Leben dreier Frauen, wie sie unterschiedlicher nicht sein könnten. Alle drei eint aber ihr Mut und ihr Wille, sich den vermeintlich nun einmal gegebenen Umständen einer männerdominierten Gesellschaft nicht zu beugen. 

Smita aus Indien, ihr Schicksal ging mir besonders nahe - das schreckliche Leben als Frau in Indien, zumal als sogenannte Unberührbare wird sehr konkret geschildert. 
Die Wandlung im Leben von Giulia, die nach einem Unfall des Vaters entdeckt, dass das Familienunternehmen vor dem Ruin steht, fand ich zwar etwas unrealistisch, aber dafür ist es ja ein Roman, da darf das sein. 
Und dann noch Sarah, die erfolgreiche Anwältin aus Kanada, die scheinbar alles erreichen konnte und dann erkrankt. 

Verbunden sind die drei Frauen, die sich nicht kennen, durch -wenig überraschend - einen Zopf.

Eigentlich mag ich keine Bücher mit offenem Ende, "Der Zopf" hat aber keinen Abschluss im eigentlichen Sinn, der weitere Lebensweg der drei Hauptpersonen bleibt mehr oder weniger offen. Alles andere hätte bei diesem Buch meines Erachtens aber auch nicht gepasst. Hier also der seltene Fall, dass ich mit der offenen Art des Buchabschlusses nicht hadere, sondern ihn richtig und passend finde. 
Es gibt zwar wie oben schon erwähnt für mich ein paar unrealistische Stellen bzw. auch Logikfehlerchen, das schmälert aber meine Begeisterung für das Buch nicht. 

Mein Fazit: ein starkes Buch mit einer tollen Widmung "Den mutigen Frauen"!