Rezension

Mutmach-Buch

Ich liebe die Frau, die ich bin - Linda Jarosch

Ich liebe die Frau, die ich bin
von Linda Jarosch

Bewertet mit 5 Sternen

Weg von patriarchalischen Denkmustern!

Das Buch habe ich mit Vergnügen gelesen und ich habe auch wichtige Impulse für ein liebevolleres Umgehen mit mir selbst gelernt.

Es ist ein echtes Mutmach-Buch für Frauen!

 

Linda Jarosch nimmt sich dem Thema Selbstliebe und Selbstachtung so feinfühlig an, dass man meint, eine gute Freundin spricht mit einem. Die Ratschläge sind stets wohlwollend, nie bevormundend, so dass ich das Gefühl hatte, auf Augenhöhe zu stehen. Selbst schwierige Fragen und Lösungsansätze bei zwischenmenschlichen Beziehungen wie Ehe oder Freundschaft - sei es z.B. eine Trennung - werden nie mit „erhobenen Zeigefinger“ angegangen. Linda Jarosch hat eine wunderbare diplomatische, feinfühlige und verständnisvolle Art mit den inneren Ängsten, Unsicherheiten als auch inneren Zwängen von Frauen umzugehen.

Den Begriff „Dämonen“ finde ich sehr passend. Ich bin fasziniert und auch berührt, weil Linda Jarosch treffend diese ‚bösen Mächte‘ (z.B.: Komplexe, Ängste, Verletzungen, Schuldgefühle, Neid, Überforderungen ), die viele Frauen seit ihrer frühesten Kindheit aufgrund unserer (noch) weitgehend vorherrschenden patriarchalischen Gesellschaftsstruktur und Ansichten mit auf den Weg bekommen und verinnerlichen, anschaulich erläutert.

Besonders gefallen mir in diesem Zusammenhang die zahlreichen Fallbeispiele aus ihren (Frauen-)Seminaren, die zeigen, wie gut es Frauen tut, sich mit ihrer inneren Befangenheit auseinanderzusetzen und sich von diesen Hemmnissen zu befreien, um ein positives, kraftbeladenes Selbstbild zu entwickeln. Die Beispiele geben dem Buch Lebendigkeit und Authentizität, denn ein „Ratgeber“ darf sich nicht nur im Theoretischen verlieren. Erfahrungen aus der Praxis sind da eine große Hilfe.

Sehr schön ist auch, dass sich die Lebensgeschichte der biblischen Maria Magdalena mit ihrer Wandlungsgeschichte zur selbstbestimmten, starken Frau sowie ihre besondere Freundschaft mit Jesus wie ein roter Faden durch das ganze Buch zieht. Irgendwie hat es meinem Herzen gut getan, dass ihr als eigenständige Frau eine solch wichtige Rolle zukommt. Zu sehen, wie sie Liebe erfährt und durch diese bedingungslose Liebe auch selber die Fähigkeit - ohne wenn und aber - zu lieben entwickelt, lässt einen zuversichtlich zurück und hilft, an sich zu glauben und sich so anzunehmen, wie man ist - mit seinen ganzen Stärken und Schwächen. 

Nach dem Lesen fällt es einem leichter, sich nicht mehr von ‚dummen Sprüchen‘ und Gedanken wie: „Das ist nichts für Dich“, „Das steht Dir nicht zu“, „Ich bin es nicht wert“ beeinflussen zu lassen.

Dieser Ratgeber hilft, patriarchalische Denkmuster zu hinterfragen und dagegen anzugehen. Frauen haben das Potential für sich zu kämpfen, für ihren von sich selbst gewünschten und geplanten Lebensweg und sich nicht immer an den Vorstellungen anderer, einem fremdbestimmten Bild von Weiblichkeit zu orientieren. 

Ziel soll es sein, weg vom hartherzigen „Du musst“ - damit wir anderen gefallen - zum für uns Frauen wohlwollenden / bejahenden / warmherzigen „Ich will (möchte)“, weil es (auch) mir gut tut, zu kommen.

Dieses Buch ist absolut lesenswert!