Rezension

Mutterliebe im London des 18. Jahrhunderts

Die Verlorenen -

Die Verlorenen
von Stacey Halls

Bewertet mit 4.5 Sternen

Das wunderschöne Cover fällt natürlich sofort auf! Selbst wenn ich nicht vor kurzem "The Familiars" (leider noch nicht auf Deutsch erschienen) von Stacey Halls gelesen hätte, hätte ich wahrscheinlich zu diesem Buch gegriffen.

Der Schreibstil der Autorin ist wirklich angenehm und versetzte mich gleich ins London des 18. Jahrhunderts. Da das Buch zwei verschiedene Perspektiven geteilt ist, fühlt man auf eine Art mit jeder der beiden Protagonistinnen mit und erfährt mehr über ihre Hintergründe. Stacey Halls romantisiert diese Zeit auch nicht, sodass das Leben der Krabbenverkäuferin Bess nicht immer schön ist, aber dafür umso realistischer. Besonders ins Rampenlicht rückt dabei die Rolle der Frauen in dieser Zeit, was sehr interessant war.

Die Story ist in gewisser Weise spannend, da man als Leser natürlich wissen will, was mit Bess' Tochter Clara passiert ist. Aber man will auch mehr über das Leben von Bess erfahren und wie es mit ihr weitergeht. Dies war einer der vielen Gründe, warum ich immer wieder gerne das Buch aufschlagen und weiterlesen wollte. Zu den anderen Gründen gehören, noch immer, das fantastisch gelungene Cover und der fließende Schreibstil.

Auch die Nebencharaktere sind gut gelungen und lebhaft dargestellt. Ich habe als Leser manche Charaktere wirklich gern gehabt und mich gefreut, wenn sie wieder aufgetaucht sind. Natürlich gibt es auch Charaktere, die ich nicht so gerne hatte und sogar am Schluss gehasst habe. Aber auch dieser Aspekt hat mich das Buch lieben lassen und die Geschichte umso besser gemacht.

"Die Verlorenen" ist ein wunderschöner historischer Roman, bei dem man mit den Charakteren mitfiebert und sich in eine andere Zeit versetzten lässt. Ich freue mich auf mehr von Stacey Halls.