Rezension

Mysterie-Thriller mit Lerneffekt

Ondragon 3: Nullpunkt - Anette Strohmeyer

Ondragon 3: Nullpunkt
von Anette Strohmeyer

Bewertet mit 4 Sternen

Paul Ondragon macht im dritten Teil seiner Reihe das, was er am liebsten tut: Geheimnisse der Welt aufklären in einem Beruf ohne echte Berufsbezeichnung. Als Unternehmensberater getarnt wird er diesmal vom BND angagiert um die Fracht eines durch Zufall gefundenen Nazi-Flugzeug-Wracks zu "bergen". Zusammen mit seiner Assistenttin Charlize geht es nach Brasilien und später allein in die Wüste. Aus dem Verfolger wird ein Verfolgter und die Mission um das geheime Tagebuch von Nicolas Tesla und seinen weltverändernden Idden, die offentsichtlich großes Interesse bei den Nazis weckten, läuft überhaupt nicht nach Mr. O's Geschmack.
Auch hier gibt es einen parallel verlaufenden Handlungsstrang: Philemon Ailey wird im Jahre 1899 als Assistent in das Forscherteam von Nicloas Tesla berufen. Sein Vorgänger ist auf mysteriöse Weise verschwunden. Die Einwohner von Colorado Springs haben mächtig Angst vor Tesla und seinen verrückten Ideen rund um die noch fremde Elektrizität und machen den Forschern das Leben schwer. In was ist Phil da nur hinein geraten?!
Also zunächst mal habe ich großen Respekt vor der Autorin. Sich als nicht physikbegeisterte Frau aus einem solchen Thema einen Roman zu stricken ist wohl richtig schwere Arbeit. Es als nicht physikbegeisterte Frau zu lesen kostet aber auch erstmal ein wenig Überzeugungsarbeit mit sich selbst :D.
Trotz des erstmal schwierigen Themas, zu dem ich keinen Zugang hatte, lies sich die Geschichte, die sich an vielen, vielen Stellen an reelle historische Personen anlehnt, was sie für mich spanndend machte, aber überraschend gut und flüssig lesen. Die Charaktere des Strangs von 1899 waren für mich dabei zwar wesentlich sympatischer bzw. interessanter als die der Neuzeit. Aber man kann sich ja immer schön voran hangeln.

So richtig den Thrill habe ich bei diesem Mystery-Thriller nicht gespürt, aber unterhaltsam war das Buch in jedem Fall und ich habe eine Menge gelernt. Vielen Dank dafür ;).
Ich habe zuvor nur den 1. Band der Reihe gelesen, was auch schon 5 Jahre her ist und nach 5 jahren kann man sich wohl nur an die wenigstens Bücher intensiv erinnern. Aber aus meiner Rezi von damals lese ich, dass ich diesen wohl noch besser fand. Die Rechtschreibfehler die ich dort bemängelte finden sich aber auch hier wieder. Schade!

In der Summe, und vorallem für den historischen Einfluss, möchte ich aber trotzdem 4 Sterne vergeben.