Rezension

mysteriös, anspruchsvoll und einzigartig

Mörderische Renovierung - Edgar Cantero

Mörderische Renovierung
von Edgar Cantero

Bewertet mit 4 Sternen

Inhalt: Nach dem sich der letzte Besitzer von Axton-House aus dem Fenster stürzte (ohne es vorher zu öffnen), tritt nun ein junger Europäer dieses Erbe an. Gemeinsam mit seiner stummen minderjährigen Gefährtin Niamh zieht er in dieses Haus. Beide versuchen sich häuslich einzurichten, was nicht ganz einfach ist, da es riesig ist. Auch versuchen sie den Tod des letzten Besitzers auf den Grund zu gehen. Um dieses Haus existiert ein Mysterium, welches beide nicht unbeeindruckt lässt. Zerplatzende Glühbirnen, Geräusche und Alpträume werden beinahe zur Tagesordnung. Auch werden sich Geschichten im Ort erzählt, die von einem Geist berichten, welchen das Haus beherbergen soll. Auf ihrer Suche nach Antworten durchleben sie so einige mysteriöse Abenteuer.

 

Wertung: Der Autor, Edgar Cantero, ein Katalane, neigt dazu mysteriöse Geschichten zu verfassen. "Mörderische Renovierung" ist sein erstes in Englisch verfasstes Buch und zeigt ebenfalls die Merkmale von Spuk und Horror auf.

A. und Niamh (Nief ausgesprochen) sind Abenteurer und lassen sich so schnell nicht verschrecken. Im Gegenteil. Jedes Mysterium wollen sie knacken. Dazu benutzen sie Kameras, die sie überall im Haus anbringen, Tonbandaufzeichnungen und stöbern die riesige uralt erscheinende Bibliothek im Haus durch. Kein Schreibtisch (von denen gibt es so einige), kein Safe und keine noch so versteckte Ecke bleibt vor den beiden verborgen. Auch der Irrgarten hinter dem Haus wird genauestens durchforscht. Dabei finden sie eigenartige Dinge, die wiederum nach Aufklärung schreien.

Der Schreibstil dieses Buches ist außergewöhnlich. Es gibt kaum Fließtext. Das Buch ist aus Tagebucheintragungen, Tonbandaufzeichnungen, Briefen, Videoaufzeichnungen und ähnliches zusammengestellt. Allein das macht das Buch schon zu etwas besonderen.

Auch das Cover, welches in schwarz-weiß gehalten ist, genau wie die Illustrationen in dem Buch lassen bereits das Mysteriöse und Geheimnisvolle dessen Inhalts erahnen. 

Der Erzählstil ist von Seiten der beiden Protagonisten geformt und weist auf ihre Herkunft aus reichen Elternhäusern hin (zumindest die Herkunft von A.). Ihre täglichen Erlebnissen werden in Briefen, die sich an eine gewisse Tante Liza richten verfasst. Sie bleibt über den Verlauf des Buches eine geheimnisvolle Person. Antwortbriefe werden nicht aufgezeigt. So fragt man sich die meiste Zeit, ob diese Tante denn wirklich existiert.

Auch kreuzen viele unterschiedliche Personen auf, die zum Teil einen Decknamen tragen. Als Leser kann das zeitweise zu Verwirrungen führen. Aber alles wird aufgeklärt und ergibt einen Sinn.

Hin und wieder werden Berichte von Wissenschaftlern aufgezeigt, welche doch etwas schwierig zu verstehen sind für Leute, die sich wenig mit der Materie solcher Berichte auskennen. Aber auch diese Passagen werden im weiteren Verlauf durch wiederum andere Eintragungen zum größten Teil verständlich.

Die Spannungskurve ist im Verlauf schwankend, aber hält sich im Durchschnitt auf der mittleren Ebene. Mal geht es hoch hinaus, andermal ist es etwas trocken. Aber im Ganzen ist der Leser bestrebt die Aufklärung unbedingt erfahren zu wollen.

 

Fazit: Dieses Buch ist eine packende Herausforderung für jeden, der auf Mysterien steht und besondere Stile bevorzugt. Ich persönlich habe es genossen mit zuraten und mich zu gruseln. Hin und wieder war ich sogar recht amüsiert über die Charakteren und ihre Äußerungen. Ich bezeichne dieses Buch als ein besonderes, welches es sich lohnt zu lesen. Auch für den Bildungsbereich des Übernatürlichen ist dieses Buch recht lehrreich. Ich weiß jetzt, was es mit diesen Kristallkugeln auf sich hat. ;-)