Rezension

Mysteriös und verwirrend

Ancora -

Ancora
von Colin Hadler

Bewertet mit 3 Sternen

Eines kann man dem Buch auf jeden Fall zugute halten: es ist keine typische Jugendfantasy und bietet diesem Genre tatsächlich mal noch etwas neues an.

Romy nimmt sich mit ihren Freunden Jannis und Aurel im Sommer eine Auszeit, ohne Technik, ohne Handy, abseits der Zivilisation in einer zurückgezogen lebenden Dorfgemeinschaft. Von Anfang an wirken die Bewohner etwas seltsam, scheinen Geheimnisse zu haben, die vermutlich mit der tragischen Vergangenheit dieses Ortes zusammenhängen. Doch bald lassen sich die mysteriösen Vorkommnisse nicht mehr auf rationale Art erklären.

In vielen Fantasygeschichten wird zu Beginn viel Zeit darauf verwendet, umfänglich in die Welt und ihre (Macht-)Strukturen einzuführen. Hier wird man, gemeinsam mit den Hauptfiguren, ins kalte Wasser geschubst. Man erschließt sich die Welt im Laufe der Erzählung, dadurch wird diese besondere, mystische Stimmung erzeugt. Gemeinsam mit Romy erforscht man die Geheimnisse.

Das funktioniert lange Zeit recht gut, allerdings beginnt der Autor nicht rechtzeitig damit, Erklärungen zu liefern. Dadurch wirkt das Ganze zum Ende hin etwas zu gehetzt, die Enthüllungen kommen zu plötzlich und geballt.

Romy erscheint mir als eine interessante, junge Frau. Und doch erfährt man nicht sonderlich viel von ihr, ebenso wie die anderen Figuren bleibt sie relativ blass, ich kann mir im Kopf kein richtiges Bild von ihr machen.

Insgesamt freut es mich, dass die Geschichte als abgeschlossener Einzelband funktioniert. DIe Geschichte ist rund, alle losen Fäden sind zum Schluss vernäht. Hätte man sie auf zwei Bände gestreckt, wäre sie zu langatmig geworden.