Rezension

mysteriöser Start, mit einigen Tiefen ...

These Broken Stars - Lilac und Tarver
von Amie Kaufman Meagan Spooner

Bewertet mit 3 Sternen

Ein Buch, welches allein durch sein auffallendes Cover, dazu anhält, gelesen zu werden. „These Broken Stars – Lilac und Tarver“, aus dem Carlsen Verlag ist eine Gemeinschaftsarbeit von den Autorinnen Amie Kaufman und Meagan Spooner. Auf 480 Seiten erlebt der Leser eine Art „Titanic“-Unglück im All, bei dem die Überlebenden auf einem fremden Planeten um ihr weiterleben kämpfen.

Lilac ist nicht nur ein begehrtes Mädchen, sie wird auch von ihrem Vater, einen angesehenen Firmenbesitzer mit Argusaugen bewacht. Niemals hätte sich der aufgestiegene Major Tarver sich in ihre Nähe gewagt, aber er wusste bis zu jenem Moment nicht, wie sehr sie ihm gefallen würde.
Als das Raumschiff Icarus, auf welchen sie sich befinden, dabei ist einen erheblichen Schaden von sich zu tragen, retten sich beide in eine Rettungskapsel, welche sie auf einen fremden Planeten katapultiert.
Ganz auf sich allein gestellt müssen sie zusammenarbeiten, damit eine Chance besteht, überleben zu können …

Gestrandet, irgendwo im All – wie lange haben Dystopiefans auf so einen Roman gewartet. Nun war es mit diesem Gemeinschaftsprojekt endlich soweit, dass man mit den Figuren auf eine abenteuerliche Reise gehen kann … so dachte ich.
Nur wurde ich, nach der anfänglichen Hochstimmung, zum Teilen von dem Handlungsstrang enttäuscht.
Lilac ist so, wie man sich ein Mädchen aus reichem Hause vorstellt – total zickig. Dennoch hat sie eine Seite an sich, die immer mehr im Verlauf, zum Vorschein kommt. Dadurch erkennt man, dass sie in einem goldenen Käfig aufgewachsen ist, welcher sie so stark einengte, dass sie nicht mehr bereit war zu fliegen, als sie es nun musste.

Ohne Major Tarver an ihrer Seite, wäre es wohl ein schnelles Ende gewesen. Dieser kennt das Grauen auf den Planeten und zeigt dem Leser so einige Bilder davon. Auch schleichen sich hier Sequenzen der Vergangenheit hinein, sodass man immer mehr eine klare Vorstellung bekommt, wie es dazu gekommen ist, dass die Figuren sind, wer sie sind.
Mysteriöse Vorkommnisse geschehen auf diesem unbekannten Planeten. Aber abgesehen davon passiert nicht wirklich viel. Sie laufen, streiten, laufen weiter, streiten wieder und erkennen, dass es keinen Sinn hat, sich gegeneinander zu stellen.

Ganz gelungen empfand ich indes den Wandel von Lilac, von einem hilflosen Mädchen, zu einer sehr starken Persönlichkeit, welche sich nicht so leicht unterkriegen lässt. Anlass dafür ist Tarver, der Seiten in ihr klingen lässt, die sie bisher nicht zu benutzen wagte.
Leider war die komplette Auflösung um diesen Planeten mir viel zu schnell abgehandelt, auch wenn es bedeute, dass es traurige Stellen mit sich bringen musste.
Die vorgeschalteten Sequenzen zeigen eine Richtung an, welche den Leser schnell die Wendung der gesamten Story veranschaulichen. Andererseits zeigt es aber auch die Loyalität von Tarver zu Lilac, welche man aber erst bei Beendigung der letzten Seite gänzlich verstehen wird.

Im Ganzen betrachtet, hätte es in den „Wanderungspassagen“ gern mehr Aktion geben können, um die komplette Situation noch zu schärfen. Aber beide Autorinnen wollten diese anscheinend nur nutzen, um eine Bindung zwischen den Figuren herstellen zu können.
Leider hat mich diese Form nicht gänzlich überzeugen können und so bin ich von der Idee begeistert, aber in den Teilen enttäuscht, wo ein wenig mehr dem Ganzen auch gut getan hätte.
Dennoch überlege ich den zweiten Teil in Angriff zu nehmen, wenn dieser erscheinen wird, denn man möchte ja erfahren, wie es anderen ergangen ist.

„These Broken Stars“ erzählt die gestrandete Geschichte von Lilac und Tarver, auf einen verlassenen Planeten, der mysteriöse Seiten bereithält, aber im Verlauf nicht viel zu bieten hat.

Rezension unter: www.dieSeitenfluesterer-unserBuchblog.blogspot.de